38. Cäsars Rheinbrücken Philologisch, Militärisch Und TechNisch Untersucht Von August Von Cohausen, Oberst IM KÖNIGLICH Preuszischen Ingenieurcorps. MIT 22 IN DEN Text Gedruckten Holzschnitten. Leipzig, druck und Verlag von B. G. Teubner. 1867. 56 s. gr. 8. Hr. von Cohausen war durch den kaiser der Franzosen veranlaszt worden das terrain, auf welchem die von Cäsar im norden Galliens geführten kriege spielten, zu untersuchen, er gelangte dabei mehrfach zu andern resultaten, als im zweiten bande des Napoleonischen geschichtswerkes vertreten sind, in der kleinen schrift nun, welche hier der pröfung uuterzogen werden soll, ist ein teil der gewonnenen ansichten dargelegt: der vf. will seine von der Napoleonischen durchaus verschiedene construction der Rheinbrücke ausführlich begründen, die gewählte darstellungsform ist einfach und klar, das Verständnis wird durch viele vortreffliche holzschnitte gefördert, und die ausstattung, in welcher die abhandlung aus der berühmten officin hervorgieng, läszt nichts zu wünschen übrig. Der brückenbeschreibung ist eine kurze einleilung voraufgeschickt, in welcher die stellen der beiden Rheinübergänge bestimmt werden sollen, diese einleitung würde sich wegen ihrer kürze einer eingehenden prüfung entziehen, wenn nicht hr. von Cohausen die beweise für seine hier ausgesprochenen ansichten später ausführlich niedergelegt hätte in der abhandlung über 'Cäsars feldzüge gegen die germanischen stamme am Rhein' (Jahrbücher des vereins von altertumsfreunden im Rheinlande heft XLIlf s. 1—56). Es ist nicht meine absieht mich in den streit einzulassen, der über den ort der Cäsarischen Rheinübergänge von den unermüdlichen rheinischen antiquaren mit einer heftigkeit geführt worden ist, die in keinem Verhältnis zur bedeutung der sache steht, und die vollends lächerlich erscheint, wenn man sieht dasz aller eifer der streithähne die lösung der frage nicht herbeigeführt hat. wie jetzt die sachen stehen, läszt sich nicht hoffen dasz jemals mit einiger Sicherheit die beiden orte bestimmt werden, an welchen Cäsar seine brücken geschlagen hat. schon deshalb möchte ich hrn. von Cohausen nicht den geringsten Vorwurf daraus machen, dasz es ihm nicht gelungen ist die Untersuchung wesentlich zu fördern, es würde auch nicht gerecht sein an die kurze einleilung den maszslab einer eindringenden Untersuchung zu legen; ich unterziehe sie nur einer belrachtung, weil ich einmal darauf aufmerksam machen möchte, mit welch unzulänglichen mittein unsere pbilologen und altertümler sich an die schwierigsten problème der Cäsarischen kriegführung wagen, es lag hrn. von Cohausen gewis fern für seine einleitung, und selbst auch für die abhandlung über Cäsars feldzüge am Rhein, die bisher veröffentlichten Untersuchungen einer prüfung zu unterwerfen, dasz er nur die Untersuchungen neuester zeit berücksichtigt, darin hat er für seinen standpunet recht; sind wir ihm ja ohnehin dafür zu danke ver JahrbOchcr für class, philol. 1868 hfl. 4. J 17 |