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■scnsus est [ ~\ano 'semper nocuit .... rre parotis', den

sicherlich schon zur zeit des Politianus ebenso weit wie heute verstümmelten hexameterausgang schlägt U. vor so zu vervollständigen: semper nnciiil [mora abriré parotis, welcher dichtername in adjectivischer form vor dem so viel ich weisz unbekannten citate steckt, läszt sich nicht sicher bestimmen. MF d. h. Politianus traf, zumal da in Alexanders Worten differens eben vorhergeht, gewis das richtige, wenn er schrieb: semper nocuit [diffe]rre paralis.

Zu IV 6, 3 U.: [laitjne autem repère dicun[tur terr]ena quae uentre se tra[hunt] et huiusmodi animantia . . . t herba quae райlatim usw. statt et hat Л vielmehr el, also ist zu schreiben: quae uentre se tra[hunt u]el huiusmodi animantia; [ita e]t herba usw.

Zu IV 7, 21—23 alea enim res incerta [est], consilium cerium.

nés autem certo corrig incertum est. U. äuszert die

Vermutung hes[cinus~\ (d. h. Aeschinus) autem certo corrig[et quod~\ incertum est. abgesehen von der befremdlichen ausdrucke weise ist das ■corrigere nicht sowol sache des Aeschinus als des Micio; A gibt nach corrig noch iq. danach vermute ich: nes[cit] autem certo corrigi, q[uod~\ incertum est.

Zu IV 7, 24 corrector: irónicos, non enim u[. . .] est profusio sed uitii[ ...?]. Demea nennt den Micio, welcher gezeigt hat, wie in dem einem Würfelspiel analogen menschlichen leben ebenso wie im spiel ■corrigierend zu verfahren sei, höhnisch einen 'corrector', wie kann nun dazu die von U. vorgeschlagene änderung passen: non enim u[ert] est professio sed uilii [exprobratio], ganz abgesehen davon dasz in A hinter uitii nichts fehlt? mit bezug darauf, dasz eben vom Würfelspiel, welches mit dem weine verbunden ist, die rede war, können wir dem scholiasten hier wol ein etymologisches spiel zutrauen, der alle sagt: 'du magst beim Würfelspiel und wein wol ein guter corrector sein, aber nicht im leben; es handelt sich hier-nicht um die profusio des uinum sondern um die des uitium', also: non enim u[ini] est profusio sed uitii.

Zu IV 7, 25 IL: psallria] [psaltria graecé] quae fidicina dicitur

[latine], psaltria uoce canit, fidicina [chordas templai]. die letzte er

gänzung machte U. nach dem schol. Bemb. zu ad. III 3, 51 psaltria]

fidicina. nam Graeci a uoce nomen inposuerunt, Latini a manu.

tfjcíkkav enim cantare dieimus, fides uero chordae sunt quae manu

■temperantur (U. will hier templantur, als ob Ovid nie gesagt hätte

temperare citharam neruis, als ob Horaz nie gedichtet hätte: o testu

■dinis aureae Dulcem quae slrepitum, Pieri, temperas), in unserm

scholion sind die räume von Г. nicht genügend berücksichtigt; vor U.s

quae, wofür A vielmehr latine hat, fehlt vielleicht gar nichts; A gibt

tt?» also etwa: psallria] latine fidicina dicitur; [sedpsal]tria uoce canit,

fidicina [fidibujs.

Zu IV 7, 41 kommt aus A in inde illa Ci[ceron]is eefonesis noch «in est hinter inde hinzu; zu V 1, 1 ist genauer so zu schreiben: [Syrujs seruiis egredilur iambico [metro] luxuriöse adludens. [moll]ius enim

metrum (so A) tem[ ]us anapesticis (so A) sonat [ ] ultima

Claudicat syllaba.

Zu V 1,6 schreibt U.: tristis] [iratu]s. seuerus. iratus uultu [ostendit] tristitiam, seuerus [autem uerb~\is confitelur. U. denkt hier also an die definition des Unterschieds zwischen iratus und seuerus, wie das von ihm eingeschobene autem zeigt; allerdings fragt man: wie kommt der scholiast dazu den unterschied von iratus und seuerus hier zu definieren , wo nach U.s eigner herstellung iratus und seuerus synonyme,5) definitionen des Wortes tristis sind (U. schreibt im eingange tristis] [iratus. seuerus)! im texte des Terenz selbst kommt weder iratus noch snuerus vor. allein die scholien enthalten gar oft nicht streng zur sache gehörige erklärungen, und so vielleicht auch hier, die stelle ist allerdings zu lückenhaft überliefert, um mit sicherheil hergestellt werden zu können; doch Iiiszi sich aus folgender genauerer angäbe der lesart in A viel

t

leicht etwas wahrscheinliches vermuten. A gibt: ■ is seuerus

iratus uultu [. . . ,]e tristiliam seuerus a[. . . .]s confitetur, d. h. vielleicht z.b.: [trist]is: seuerus, [iratus]: iratus uultu [et or]e tristitiamr seuerus a[ctibu]s confitetur.

Zu V 3, 4 U.: о caelum, o ierra, о maria Neptuni] caelum pro loue a terram pro contestatione uehement maria

postea infert et Neptunum ad ut fiat ausesis praecem fundit

ira - ut oui fulmine [tot]um pereat aul motu terrae cuneta

intercidant aut diluuio maris omnia nia uel medium fiat

[mar'!]e. so bedenklich der versuch einer herstellung dieses scholions scheint, wenn man mit U. annimt dasz 25 buchst л hen fehlen, so einfach wird er, wenn, wie A lehrt, möglicher weise an den zeilenenden nur wenige buchstaben unlesbar geworden sind; vielleicht ist nur die letzte locke (hinter omnia) wirklich gröszer gewesen; so gut wie U. an den übrigen zeilenenden gröszerc lücken annahm, hätte er eine solche auch nach motu terrae annehmen müssen, vielleicht lassen sich die fragmente

T

so ergänzen: maria Neptuni: caelum pro loue apípellat], terram pro

n contestatione aelimentor[. .] (d. h. elementorum); maria postea infert

et Neptunum ad[dit] (oder adlpellal]), ut fiat auxesis (ausesis A). pre

ii t

cem (praecem A) fundit ira[lus], ut aut fulmine t[ot]um pereat aut

motu terrae cuneta intercidant aut diluuio maris omnia [deleantur...] nia uel medium fiat m[ar]e. die letzte lücke läszt sich beliebig ergänzen; vielleicht war [om]nia aus versehen doppell geschrieben, bei dem ausdrucke preces fundere dachte der scholiast übrigens wol an Aen. V 234 fudissetque preces diuosque in uota uocasset.

16) Ter. Andr. V 2, 16 heiszt es: tristis seueritas inest in uoltu und so ist auch bei Nonius 8. 409, 20 und Donatue zu eun. V 1, 22 statt uerilas herzustellen, weil Nonius eben triste durch seiterum erklärt; anders It. Klotz in diesen jahrb. 1864 s. 200; Servius zu Aen. X 612 und zu georg. III 37 citiert den vers richtig.

Zu V 3, 7 nostrum liberum (gen. plur.) gibt U. das scholion: in *erum” poeta exigit accu[sati]uum singularem progenetisuo plurali: liberum pro liberor[um, nostrum pro nostrorum usw. allein es befremdet diese ausdrucksweise, weil doch, was für liberum gilt, auch für nostrum gilt, nostrum aber geht nicht auf erum aus; A gibt besser nostrum liberum] metrum poeta exigit accu[sati]uum singularem

??

pro genetisuo plurali usw.; das metrum poeta wird man in metrum poeticum verwandeln dürfen, zumal wenn man sich erinnert dasz auch zu haut. II 3, 120 in A poeta statt poetice verschrieben ist.

Zu V 3,34 ergänzt U. so: consuetudinem] [prudentis hominis] enim est qui adulescens didicerit helluari (elluari A) consu[etudinem profusionis (A hat vielmehr consuitudinem [...]ofusionis) ut (A nach U. aut, er hat aber haut) des erat (deserit A). conuenit deinde parsimoniae senili [luxuriam nimiam] (aber A hat nur eine lücke von etwa fünf buchstaben, kaum uitam, eher mores oder dgl.) adulescentium (aduliscentium A) frugalitate constringere. mendacitatis timore (aber A scheint mehr timor co zu haben) [facile ait consuetudi

"

nem (aber A hat nur eine lücke von fünf buchstaben, dann folgt minem) fieri parciorem. mit engerem anschlusz an die überlieferung kann man schreiben: [consuetudinem: notum (oder etwas ähnliches)] enim est: qui adulescens didicerit helluari, consuetudinem profusionis haut deserit. conuenit deinde parsimoniae senili, [mores] (oder z. b. uilia oder dgl.) adulescentium frugalitate constringere. mendicitatis timor co[git ho]minem fieri parciorem.

Zu V 3,37 U.: duo cum idem faciunt] hieadem re peccant. das seltsame und überflüssige hi entfernt A selbst; es ist verlesen statt in eadem re peccant.

Zu V 3, 53 U.: exporge frontem] quem corrugauit senilis ruga maestitiae gibt A vielmehr mit regelrecht femininalem frons so: quam conrugauit usw.

Zu V 3, 55 cum primo luci] primo luci: alterum datiui esus est], alterum genetiui. nam "luci' [ita declinauit (oder ita fehle auch) ut Vergilius s[aepe] (A hat se[pe] oder re[...]) *Achilli' (Acilli A) et * Ulixi” m. Achilli (Acilli A) 'aut (A hat a abgekürzt) duri mili[s Ulixi']. U. erkannte richtig dasz, wie am schlusz ein citat für die form Ulixi aus Vergilius steht, so in der lücke ein citat für die form Achilli stecken müsse; er vermutete darin Verg. Aen. VI 839 [genus arm[ipotentis] Achilli. aber dem widerspricht der beschränkte raum in A; dort nemlich stehen ziemlich dicht hinter dem ersten Uliaci die buchstaben mn oder mm, und nach einer lücke von nur vier buchstaben folgt gleich Acilli; ohne zweifel ist einer der beiden gleichlautenden versausgänge [i]mm[itis] Achilli Werg. Aen. l 30 oder III 87 gemeint.

V4, 3 vermag ich ebenso wenig wie U. sicher herzustellen, obwol einiges mehr lesbar wurde; der vers des Terenz heiszt: aliquid moneat, utilla quae te scire credas nescias. dazu hat A nach U. das scholion: [monere?] dixit pro confir[m ar]e (U. vermutet confutare gegen A); ergo quemadmodum [refut]amur [a scientibus, [sic nes] cire cogimur quod [nos sci]re credidimus. allein wie U. selbst sah, hat A in dem zweiten satze hinter der ersten lücke aller wahrscheinlichkeit nach

amus (genauer etwa éamus) statt amur, und nach der letzten lücke se statt re; endlich schienen mir vor dem entibus die buchstaben eu zu schimmern; danach kann man vielleicht versuchen: ergo quemadmodum [– Jamus: euentibus [nes]cire cogimur quod [sciuisse credidimus. V4, 10 vermutet U.: nulli laedere os] [laedimu]s os alterius,

cum [laet] is a [liis fronstem corrugamus, idest [morosi] sumus. allein einmal ist es unlateinisch zu sagen laetis aliis frontem corrugamus, dann aber inconsequent aliis zu sagen, nachdem eben alterius vor

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(A hat wolymen) dicitur [nuptiale uotum, quo bene optatur (vielleicht fehlt dahinter noch ein kurzes wort). Zu V 7, 8face kommt das neue scholion aus A hinzu: ueteres sic ? ? ? declinabant (diclinabant A) faco facis" lego legi(s)'. Zu V 7, 10maceriam iube dirui setzt U. folgendes scholion: maceriam del[ete, id est] lapide factum interuallum, tumultuarii parieles,

quam uulgo saepem uocant; die lucke zu anfang ist unrichtig ausge

tmi füllt; mir schien A zu haben: maceriam: de luto et lapide factum inter

uallem usw., und so las auch Politianus.

Verona. Wilhelm Studemund.

(34.)

MISCELLEN.

16. Ich weisz nicht ob es bemerkt ist dasz Iloraz an einer sicher unverdächtigen stelle serm. II 1, 71 ff. quin ubi se a volgo et scaena in secreta remorant virtus Scipiadae usw. offenbar das vorschwebt was Cicero vom altern Africanus sagt (de off. III § 2): Ule enim requiescens a rei publicae pulcherrimis muneribus olium sibi sumebat aliquando et e coeiu hominum frequentiaque inlerdum tamquam in partum se in solitudinem recipiebat. einige beachtung aber möchte es bei der entscheidung der schwierigsten frage auf dem gebiete der interpolation Horazischer lyrik in bezug auf carm. IV 8 als seitenslück zu den incendia Carthaginis impiae (v. 17), die dort auch auf das conto des altern Africanus gesetzt werden, verdienen.*) von jenem verse dürfte man nun wol nicht mehr behaupten, dasz gegen ihn 'ebenso laut die geschieh le als die Horazische metrik, ein weit strengeres gesetz als die metrik für sich allein, aufschreit' (Buttmann mylhologus 11 s. 367), wenn die geschieht noch bei einem andern Horazischen verse einen ähnlichen, wenn auch vielleicht nicht ganz so lauten, schrei erheben darf—Niebuhr (vortrage über röm. gesch. II s. 309) traute dem Iloraz den irtum auch ohne solchen doppelgänger zu; wie er sich sonst mit Bentley in bezug auf diesen vers abfand, wissen wir nicht — und auch damit wäre bekanntlich jene frage noch lange nicht zum austrag gebracht.

17Dasz der bericht des Aurelius Victor de viris ill. 49 über den Scipionenprocess nicht von Livius abhängig ist, wird nach den auseinandersetzungen Mommsens im Hermes Is. 168 nicht unsicherer, auch wenn er nicht den zweiten namen des anklägers gibt, den Livius nicht kennt: denn immer nennt er dann noch einen Petillius, wo Livius von duo Q. Petillii spricht**), und das andere von Mommsen angegebene krilerium (Mer ebenfalls bei Livius fehlende zug, dasz Scipio den auftrag ihn nicht in Rom beizusetzen seiner gatlin gibt') bleibt daneben in ungeschwächler kraft bestehen, nach Mommsens angaben (ebd. s. 189,1) kann man bei der frage nach der lesung der stelle von allerlei überliefertem variantenkram

*) dieselbe verwechslang ist auch Polyänos VIII 16 passiert, der freilich in dergleichen stark ist.

**) vgl. jedoch darüber Mommsen а. o. e. 189, 4.

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