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20) Galenos zu Hippokrates de nat. hom. I bd. Vs. 4 ed. Bas.

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so springt doch in die äugen, dasz er nicht alle möglichen Schriftsteller verglichen, sondern blosz einen, wie äXXoi und evioi bei Plutarch gewöhnlich zu verstehen sind21), und dasz dieser, wahrscheinlich Ephoros, den Phrynichos citiert habe, denn warum nennt Plutarch sonst seine andern autoriläten nicht, und wie kommt gerade Phrynichos zu der ehre hier ausdrücklich als Gewährsmann angeführt zu werden? ähnlich steht es mit den eilaten aus Eupolis und Piaton Alk. 13, welche Nikias 11 zum teil wiederkehren, wo Plutarch dieselbe quelle ausschrieb, ebenso gehl wahrscheinlich im leben des Kimon с 10 das citat aus Kralinos auf Theopomp zurück, an dessen darstellung es sich sehr gut anfügt, und ziemlich sicher die stelle des Eupolis im 15n capitel: denn die darauf folgende phrase, womit die anschuldigung des komikers zurückgewiesen wird, trägt ganz den Stempel des Theopomp, der, wie bekannt, das etwas genial-lüderliche privalleben seines holden in möglichst günstigem lichte darzustellen suchte.

Nicht anders steht es im Perikles. dasz die bemerkungen über den urprung des beinamens des Perikles (ó 'ОХицтсюс), welche im 8n capitel aus den komikern beigebracht werden, aus Theopomp stammen, zeigt die Übereinstimmung mit Valerius Maximus. sie schlieszen sich eng an die vorhergehende Theopompische relation an, welche durch einen zusatz aus Ephoros unterbrochen wird.

Dann ist das citat aus Aristophanes im 26n capitel: CcuiíuJV Ó ofj(iócécTiv шс поХитрарцатос entschieden aus einem andern Schriftsteller entnommen: denn Plutarch führt selbst an, dasz es von einigen mit der samischen expedition des Perikles in Verbindung gebracht worden sei. ob es auf Duris zurückgeht, mag dahingestellt bleiben, ist aber höchst wahrscheinlich, aus Duris scheinen ferner die komikerfragmente im 2 ta capitel zu stammen: denn ollenbar hatte ein anderer Schriftsteller, der Plutarch vorlag, von dem voöoc gesprochen, dessen Eupolis erwähnung thut. auch schlieszen sie sich sehr wol an den bericht des Duris an, welcher durch die aus anderer quelle stammende notiz, dasz Periklc« Aspasia täglich zweimal geküszt habe, unterbrochen worden war. auch ist zu bedenken, ob nicht die am ende des 30n capitcls angeführten verse aus den Acharnern des Aristophanes ebenfalls nur aus zweiter hand angeführt werden, da Plutarch sagt, dasz die Megarer sie benutzten, um die schuld am ausbruch des peloponnesischen krieges von sich ab und auf die Aspasia und Perikles zu wälzen, dasz Plutarch die verse auch aus dem original kennen konnte, ist freilich durch die unten anzuführende nachweisung Groles auszer frage gestellt.

Ganz klar endlich erscheint das von uns behauptete Verhältnis bei dem citat aus Hermippos im 33n capitel: denn das was Plutarch daraus

21) vgl. H. Peter quellen Plutarclis in den biographien der Römer

s. 5. für die biographien der Griechen sind gleichfalls beispiele in menge zur hand.

Jahrbücher für class, philo!. 1868 lift. 10. 44

schlieszt (étrepüero dë koi KMéuv Hdn dä rsc Trpöcékeivov [TTepkAéa] öpfñc Tüv noMurüv Tropeuóuevoc étri rivdmuaTurriav) lässt sich gar nicht daraus folgern, sondern blosz dasz Kleon derjenige war, welcher der defensivpolitik des Perikles den heftigsten widerstand leistete wir werden also annehmen dürfen, dasz Plutarch den bericht des Theopomp zusammengezogen und die von diesem citierten anapäste des Hermippos nicht ganz genau mit seinem auszug in verbindung gebracht habe Ist das was wir bisher erörtert richtig, so ist es wol keine allzu unbegründete vermutung, auch die angaben aus komikern im 16n capitel, welche der darstellung des Thukydides entgegengestellt werden, auf Theopomp zurückzuführen, aus dem das folgende stammt und dessen gedankengang die betonung des misverhältnisses zwischen der rechtlichen demokratie und der factischen alleinherschaft des Perikles sehr wol entspricht. auch das citat aus Platon im 4n capitel dürfte aus diesem entnommen sein. wie es sich mit der am schlusz des 7n capitels angeführten stelle verhalte, musz dahingestellt bleiben, da man nicht weisz auf welchen autor die notiz über Ephialtes zurückgeht. Mit diesen bemerkungen ist keineswegs geleugnet, dasz Plutarch einzelne komiker wirklich gelesen und selbständig benutzt habe; von Aristophanes z. b. hat es Grote bewiesen (history of Greece bd. Vs. 426, vgl. meine abh. s. 4). in den meisten fällen jedoch hat er sie lediglich auf fremde autorität hin angeführt. Ion von Chios endlich wird im Perikles ziemlich häufig citiert, scheint aber noch öfter benutzt zu sein. um eine kleine nachlese zu Sauppe zu geben, so möchten wir ihm zuweisen, was im 5n capitel von dem benehmen des Perikles der beleidigung durch einen unwürdigen gegenüber berichtet wird: denn es folgt eine allgemeine bemerkung aus Ion, die dieser sehr wol bei erzählung dieses factums gemacht haben kann. dann stammen unter anderm auch wol die zwei bonmots des Perikles welche im 8n capitel mitgeteilt werden ebendaher, da lon mehrere der artige notizen seiner schrift einreihte und sie einer aus ihm geschöpften erzählung vorangehen. dasz uns das eine derselben auch von Aristoteles (rhet. IIl 10) aufbewahrt worden ist, spricht nicht dagegen. ebenso gehört hierher auch wol der bericht über den ersten preiskampf im odeion, sowie eine oder die andere notiz über Aspasia. ob wir den bericht über die leichenfeier nach dem samischen kriege (c. 28) auf Ion oder auf Stesimbrotos zurückführen sollen, kann zweifelhaft erscheinen; doch spricht die dem Perikles günstige haltung des ganzen sowie das folgende citat mehr für das erstere. was dagegen im 16n capitel von Anaxagoras erzählt wird, kann sehr wol aus jenem sophistenfabricat entnommen sein. In negativer beziehung bleibt nur noch zu bemerken, dasz Kritolaos nicht als quelle des Plutarch angesehen werden darf: es ist ein ganz ge: legentliches citat, welches Plutarch im 7n capitel in die feder läuft, ebenso wie der vers aus Euripides im 4n capitel des Kimon.

MAILAND. FRANz RüHL.

91.

ÜBER ANFANG UND ENDE DER MENANDRISCHEN ADELPHEN.

Die Suetonisclic vita des Tcrenlius berichtet, Varro habe den Tercnzischen anfang der Adelphen dem Menandrischcn vorgezogen, worin diese Verschiedenheit des anfangs beider stücke bestanden, hat man sich in verschiedener weise zu erklären gesucht, das gespräch des Micio und Demca im ersten acte sowie eine stelle des monologs des Micio stehen durch Donáis zeugnis (zu I 2, 1. 1, 18) als Menandrisch fest, die sehr compliciertc und künstliche ansieht K.F. Hermanns (disp. de Torenti Adclphis, Marburg 1838) über die art jener Verschiedenheit, die überdies von dem alten und vor Grauert (analekten s. 124 ff.) allgemeinen irtum ausgieng, als sei die ganze person des leno, also der ganze zweite act aus des Diphilos CuvaTiO0vr|CKOVTec entlehnt, hat W. Ihne (quaesliones Terentianae, Bonn 1843, s. 25 ff.) widerlegt, und ich kann sie daher bei seile lassen. Ihne, welcher nachweist dasz wir die verse des prologs, welche die contamination betreffen, wörtlich zu verstehen, also nur den raub der psaltria d. h. II1,1—43 als dem Diphilos entnommen anzusehen haben (denn schon v. 43 findet sich unter Menanders YViíi|im jxovócTixcti [Meineke Men. s. 338, 59], und zu v. 45 ciliert Donat den entsprechenden griechischen vers aus Menander), nimt nach Grauerls vorgang"'(a. o. s. 132) in betreff jener abweichung des Terenz von Menander an, dieselbe habe darin bestanden, dasz der raub der psaltria, den Terenz auf die bühnc bringt, bei Menander dem Micio von seinem bruder erzählt wurde, eine genaue betrachtung des zweiten Menandrischen actes, wie er durch limes Untersuchung dargelegt ist, wird uns, wie ich glaube, über art und ort jener Verschiedenheit richtigeres lehren.

Dasz Menander, wie Terenz, seinen zweiten act begonnen habe mit der rückkehr des Acschinus in begleitung des mädchens und unter Verfolgung des leno, diese ansieht Meinekes (Men. s. 1) hat Grauert gewis mit recht bekämpft, warum sollte sich dann Terenz in dieser scene von seinem original ab- und dem Diphilos zugewandt haben? wenn auch der raub notwendig mit der Verwicklung des slückes verknüpft ist, so brauchte derselbe darum noch nicht auf die bübne gebracht zu werden. Menanders act begann sicherlich damit, dasz der leno sich vor dem hause des Acschinus einfand, um die bezahlung für das geraubte mädchen zu erhallen. Acschinus war also im hause, da er nun aber während des ganzen ersten actes auszerhalb war, so würde nur die annähme übrig bleiben, dasz er während des zwischenactes von seinem nächtlichen abenteuer zurückgekehrt sei. diese annähme, die in der lhal in diesem falle von Ihne gemacht zu sein scheint, wie sie in andern fällen von andern gemacht ist, beruht jedoch auf einer durcli nichts begründeten Übertragung unserer modernen anschauung vom zwischenacl auf das antike drama, wir sind allerdings gewöhnt am Schlüsse jedes actes durch den Vorhang höchst unsanft aus der illusion gerissen zu werden, die Griechen haben diese klippe vermieden, dasz in der alten tragödie und komödie die die pausen rollenden chore bei odorier büline sangen, versieht sieb von selbst, bedenken wir nun, dasz während der ganzen neuen komödie der chorgesang niemals ganz aufgehört hat1) und dasz noch Horaz*) das emporgehen des Vorhangs als gleichbedeutend setzt mit dem Schlüsse des Stücks, so werden wir die annähme als gesichert betrachten, dasz die bühnc während der zwischenacte ofTen blieb.3) daraus folgt aber mit nolwendigkeit für die technik des drama die regel, dasz die handlnn. iiii zwischenacte nur so weit fortgang nehme, als dies hinter der scene möglich ist. es darf also auch dem Zuschauer nicht zugemutet werden dasz er eine person, die er am ende des einen actes auszcrlulb des hauses wusle, sich zu anfang des nächsten als zurückgekehrt und drinnen im hause befindlich vorstelle, wenn sich dennoch in den sämtlichen stücken des Plautus und Terenz vier fälle der art finden4), dasz wir von der aus dem spätem verlauf des Stückes ersichtlichen rückkehr einer person in ihr haus nichts sehen noch hören, so dürfen wir für diese rückkehr nicht die zwischenacte in anspruch nehmen, sondern müssen einfach eine nachlässigkeit des (Hehlers constalieren, die sich, von einem stücke abgesehen, durch die geringe Wichtigkeit der betreffenden personen hinlänglich entschuldigt, war nun Menanders Aeschinus

1) s. Meineke hist. crit. com. s. 441. vgl. auch den goeang der fiseber im lindens v. 290 ff. 2) a. p. 164 tpeetaloris eges aulaea manentis et

usque sessuri, doñee cantor 'vos plaudite' dicat. ep. II 1, 189 qualtuor aut plures aulaea premuntur in horas. 3) daher sind auch nie zu anfang

eines actes (natürlich abgesehen vom ersten) die personen schon auf der bühne beschäftigt, sondern sie betreten dieselbe erst zugleich mit ihren ersten Worten, bei gelegen (Asinaria, Persa) bietet der anfang des actes nicht das fertige bild der beim mahle gelagerten Gesellschaft, sondern die gaste lagern eich erst {age decumbamus), dio tische werden herangerückt usw. 4) zwei grobe verstösze dieser art finden sich in der Asinaria, die überhaupt in rücksicht auf composition die allerbedenklichsten mängel zeigt. Argyrippus und Demaenetus befinden sich v. 591 und 741 im hause der Philaenium, während sie v. 245 und 125 auf den markt giengen und wir seitdem von ihrer rückkehr nichts gehört haben, die beiden andern fälle beschränken sich auf so unbedeutende nebenpersonen, dasz sie eich schon dadurch der Wahrnehmung der zuschauer oder leser gänzlich entziehen, in den Bacchides geht Nicobulus v. 348 aus um seinen söhn zu suchen, noch ist seine rückkehr nicht angemeldet, als er v. 770 schon wieder ans seinem hanse tritt, schon v. 526 (vgl. 530) scheint er zu hause zu sein, in den Adelphen wird Canthara v. 354 ausgeschickt die hebamme zu holen, und kommt nicht wieder, es kam eben dem dichter nicht auf das herbeiholen der hebamme an, sondern nur auf das ausgehen der Canthara (vgl. v. 616). hierher scheint nur zu gehören ein fall aus dem Poenulus. Agoraetocles geht III 6, 13 mit den Worten tu sequere me intra in sein haus und kommt erst V 2, 1 wieder heraus, zwischen beiden zeitpuneten sagt sein sklave IV 2, 107 nunc tntro ibo: dum erus advenía! a foro, opperiar domi. dasz wir diesen offenbaren Widerspruch nicht auf rechnung des dichters, sondern des interpolators zu setzen haben, ersehen wir ans den versen, die derselbe sklave kurz vorher spricht, v. 98 f. ibo intro, fiaec ut meo ero memorem: пат Лис si ante aedis гегоcem, I quaeque audivistis modo, nunc si eadem hie iter em, insciliast.

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