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thm lieber nicht Gerechtigkeit wiederfahren ließen, ehe kie the voreiliges Urtheil ånderten? Ich will damit nicht sagent, daß das Niedrigkomische des Destouches mit dem Molieris schen von einerlei Güte sey. Es ist wirklich um Mieles: steis fer; der wißige Kopf ist mehr darin zu spüren, als der ges treue Mahler; seine Narren sind selten von den behaglichert Narren, wie sie aus den Hånden der Natur kommen, sons dern mehrentheils von der hölzernen Gattung, wie sie die Kunst schnißelt, und mit Affektation, mit verfehlter Lebensart, mit Pedanterie überladen; sein Schulwitz, seine Mgsuren, sind daher mehr frostig als lächerlich. Aber dem uns geachtet und nur dieses wollte ich sagen

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find seine lustigen Stücke am wahren Komischen so geringhaltig noch nicht, als sie ein verzårtelter Geschmack findet; sie haben Scenen mit unter, die uns aus Herzensgründe in lachen machen, und die ihm schon allein einen ansehnlichen Rang unter den komischen Dichtern versichern könnten." - Die besten Stücke des Destouches sind wohl unstreitig sein Phi lofophe Marié, worin Umstände und Charaktere aus seinem eignen Privatleben zum Grunde liegen, und der Glorieux, von dem er selbst in der Vorrede nur allzu vortheilhaft redet. Dieß gab zu folgendem Sinngedichte Gelegenheit:

Destouches, dans fa Comédie

A crù peindre le Glorieux;

Et moi je trouve, quoi qu'on die,
Que fa Préface le peint mieux.

Voltaire hingegen machte ihm über dieß Stück folgens

ben feinen Lobspruch:

Auteur folide, ingenieux,

Qui du théatre êtes le maître,
Vous qui fites le Glorieux,

Il ne tiendroit qu'à Vous de l'être,

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Bet der durch mehrere Ausgaben verbreiteten Bekannt schaft und Gangbarkeit der Werke dieses Dichters würde die Mittheilung einer oder andern einzelnen Scene aus seinen Ochauspielen überflüßig seyn.

XII.

Boissy.

Louis de Boiffy, geb. zu Vic in Auvergne 1694, geft. zu Paris 1758, schrieb für das französische Theater: la Rivale d'elle-même l'Inpatient le Babillard — le François à Londres l'Impertinent malgré lui

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le Badinage la Confidente d'elle-même le Pouvoir de la Sympathie - les Déhors Trompeurs I' Homine Indépendant l'Embarras du choix - lạ、 Fête d'Auteuil L'Epoux par fupercherie le Médecin par occafion — la Folie du Jour le Sage étourdila Peruvienne; und ausserdem noch verschiedne kos mische Stücke für das Theater aux Italiens, z. B. La Vie eft un Songe Les Etrennes les Billets doux la

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Frivolitė; u. a. m. auch einige komische Opern. Es fehlte ihm nicht an einem leichten und lebhaften Wig und an einer glücklichen Gabe, das Lächerliche zu bemerken und wirksam darzustellen; nur vermisst man in seinen meisten Lastsptelen einen reiflich überdachten Plan und eine geschickt angelegte und durchgeführte Verwickelung. Boissy besaß mehr Talent zur Bearbeuung einzelner Scenen, als ganzer Schauspiele; auch haben seine Charaktere nicht immer die erfoderliche Wahrheit, sondern fallen oft ins Uebertriebenë und Groteske. Er war in den letzten Jahren seines Lebens der vornehmste Mitarbeiter am Mercure de France, wozu er 1755 das Privilegium als Herausgeber erhielt; und seine Beiträge zeichnen sich vor den meisten übrigen sehr vortheilhaft aus.

Unter

Unter diejenigen Stücke, die sich von ihm am långsten auf dem französischen Theater erhalten haben, gehört: La Vie eft un Songe, ein Luftspiel in drei Akten, wozu der Stoff aus einer spanischen Tragikomödie des Calderone, La Vida es Sueño, genommen ist, die man vorher schon in einer bloßen llebersetzung des Gueullette auf das italianische Theas ter zu Paris gebracht hatte. Boissy machte daraus ein res gelmäßigeres Stück in drei Akten. Basilius, König von Pohlen, hat seinen Sohn Sigismund bald nach seiner Ges burt in einen finstern Thurm einsperren lässen, und fühlt jeßt, nach zwanzig Jahren, eine so bittre Reue darüber, daß er ihn wieder zu befreien wünscht. Um indeß vorher den Vers such zu machen, ob er auch menschliches Gefühl besige, oder folch ein Ungeheuer sey, wie ihn ein Traum seiner Gemahs lin schon vor der Geburt seines Sohnes fürchten ließ, lässt er ihn während des Schlafs aus dem vieljährigen Kerker in sein Schloß bringen, ihn auf einen Thron sehen, und ihn, da er erwachte, sich mit allem Glanze des Hofes umgeben sehen. Seine ersten freudigen Aeußerungen geben dem Basil Muth genug, sich ihm als Vater zu entdecken; aber Sigismund gerdth bald durch den Gedanken, seinen vieljährigen Peiniger in diesem seinen Water vor sich zu sehen, in den heftigsten Unwillen. Der Vater droht ihm, seinem Glücke, das nur ein Traum sey, bald wieder ein Ende zu machen; und ins dem er in einem Monolog über sein Schicksal nachsinnt, tommt Harlekin, der den Hofnarren macht, sieht den Prins zen in so übler Laune, und wünscht, sich davon machen zu tönnen:

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Arl. (à part.) Ah! je lui dirois bien qu'Arlequin eft fon frere;

Mais il a, le brutal, trop mal reçu fon Pere.

Sigism. Reponds-moi donc. Quelle eft ta qualité? Arl. (part.) Quel air rébarbatif! J'en fuis épou vanté.

(haut) Seigneur, je fuis... (bas) Je crains qu'il ne m'af fomme.

S. Veux-tu parler? 4. Je fuis... je fuis un Gentilhomme.

S. Eft-ce de la cour du Roi? A. Non,

Un Gentilhomme, là... de conversation.

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S. De converfation! Par là que veux-tu dire?
A. Je veux dire autrement, Gentilhomine Boufon,
Ou Gentilhomme qui fait rire.

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S. Fais-moi rire. A. Ah! voilà pour m'interdire,
S. Veux-tu ne faire rire? A. (à part.) Il ne le

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me faire trembler. La terreur qu'il n'inspire,

Me donne déja le frisson.

S. Quand me feras-tu rire? hem! 4. Tout à

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(à part.) D'y reüffir je ne puis une flatter.

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Son vilage me defefpére.

Ş. Fais-moi rire au plus vite, ou je te fais fauter

Du haut de ce Balcon. A. (à part.) Il eft homnie à le

faire.

C'est ainfi qu'à la Cour on se voit balotté,

Tétois tantôt jetteur, et vais être jetté.

S. Puisque je ne ris point, ton audace punie.....
A. Sire, un moment. (à part.) Quel eft mon fort
infortuné!

Riez-vous aifément, dites-moi, je vous prie?
S. Non, je n'ai jamais ri depuis que je fuis né.'

Ah! garre le Balcon! c'eft fait de notre vie. Malheureux Arlequin, tu vas faire le faut.

Voyons un peu s'il est bien haut.

Sa hauteur m'épouvante, et d'horreur j'en frissonne
Avant d'expofer na perfonne,

Je vois qu'il eft de món honneur,
De faire rire Monseigneur;

De bien réjouir Son Altesse.
A préfent je fuis en humeur.
(Après plufieurs lazzi's.)

Je ne vous fais pas rire, et cette gentillesse...
S. Non, tu me fais plutôt depit,

4. Cette mine, avouez qu'elle vous divertit
S. Elle me révolte au contraire.

A. (à part.), Il me fera perdre l'esprit.
(Sig.) Et ce lazzi que vous me voyez faire,
Ne le trouvez-vous pas charmant?

S. Il me paroît impertinent.

A. Cet entrechat a-t-il l'art de vous plaire?
S. Il a celui de me mettre en colère.

4. (à part.) Je fuis à bout de mon rôle à present
Que déviendrai-je, miférable?

(haut.) Prince, êtes-vous chatouilleux?
(Il le chatquille,)

S. Infolent.

Tu vas fervir d'exemple à tout mauvais plaifant.
A. (fe jettant à fes pieds.) Aiez pitié d'un miferable!

J'ai crû vous faire rire, et je fuis pardonnable.

S. Il n'eft qu'un feul moyen de te fauver le jour
C'est de m'apprendre fans détour

Deux chofes que je veux connoître,
Premiérement, dis-moi, dans cette Cour
Si je fuis en effet le maître?

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