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7,9 Pf., in den westphälischen Bezirken 13 Sgr. 7,0 Pf., im faarbrücker Bezirke 14 Sgr. 5,7 Pf., 'im dürener Bezirke 17 Sgr. 4,7 Pf. für die Tonne ge= habt. Im Allgemeinen lasse sich annehmen, daß von dem Kaufgelde (12 Sgr. 3,2 Pf.) nahezu die Hälfte in Arbeitslöhnen (der Arbeiter auf den Gruben selbst) ausgegeben wird, also pro Tonne . . .

nicht voll betragen die übrigen Ausgaben aller Art, von
denen wieder ohngefähr die Hälfte in den Kosten des Zim-
merholzes bestehe, mithin circa

Hiernach ergäben sich als Netto-Ertrag für die Bestßer der
Steinkohlengruben

6 Sgr. — Pf.,

2 =

=

8,9

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3 = 6,3

=

zusammen 12 Sgr. 3,2 Pf.

Der Werth der Steinkohlenförderung nach den mittleren Verkaufspreisen, welcher im Jahre 1820 nur gegen 13 Million Thaler betragen hatte, sei im Jahre 1851 auf

und im Jahre 1854

gekommen und habe sich also in 3 Jahren um

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8,326,822 Thlr.

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oder um 67 pCt. vermehrt. Davon kämen etwa 4 Mill. Thaler auf die Vermehrung im Quantum und 14 Mill. Thaler auf die Steigerung der Verkaufspreise. Der Gewinn der Betreiber, einschließlich der Zinsen der Anlage= Kapitale, lasse sich auf wenigstens 4 Mill. Thaler anschlagen. Bei dem jüngften Steigen der Steinkohlenpreise, welches in einzelnen Revieren, namentlich im Westphälischen, bis 50 pCt. des früheren Preises betrage, möge die Besorgniß der Consumenten nicht unbegründet erscheinen, daß dadurch manche Industriezweige in ihrem Fortbestande gefährdet werden könnten; allein es seien viele neue Steinkohlenwerke in der Aufnahme begriffen und zwar im großartigsten Maßstabe; dabei würden die hohen Generalkosten zu starken Förderungen drängen, und dies müsse eine Concurrenz im Angebot herbeiführen, von der ein Herabgehen der Preise zu erwarten sei. Das einzige, was dies verzögern könne, sei der Mangel an Arbeitern, welcher sich nur allmählig beheben lasse. Uebrigens wäre nicht zu verkennen, daß die gezogenen Gewinne meist auf neue Anlagen verwendet würden, auch neue Unternehmer anlockten. Alles dies müsse zu einem Aufschwunge unseres Steinkohlenbergbaues führen, den man früher nicht habe ahnen können, der aber durch die unerschöpflichen Niederlagen unserer Gebirge auf Jahrtausende gesichert erscheine. Um eine Masse von 34 Mill. Tonnen auch für Diejenigen anschaulich zu machen, welche dergleichen zu beurtheilen nicht geübt sind, gab der Redner an, daß jene Masse dem kubischen Inhalte eines Würfels von 632 Fuß Seite entspreche; die Länge dieser Seite ist also etwas mehr, als der Durchmesser unseres Belle - Alliance - Plages (circa 50 Ruthen = 300 Fuß). Denkt man sich nun ein cylindrisches Maß von der Grundfläche dieses Vlazes, so würde man demselben, wenn es 34 Millionen Tonnen Steinkohlen aufnehmen soll,

eine Höhe von 8561 Fuß zu geben haben, was mehr, als 23 der Höhe des Vetrithurmes oder, wenn man für die Häuser des Plazes ringsum eine mittlere Höhe von 50 Fuß annimmt, eine 17malige Ausfüllung des Plages be= tragen würde. Denken wir uns nun, bemerkt der Redner ferner, die abge= dachte Masse sollte mit zweispännigen Fuhren weggefahren werden, und sehen dabei den besten Weg und die stärksten Pferde und somit eine Ladung von je 80 Centnern voraus, und nehmen an, daß ein Wagen dicht hinter dem. anderen fahre, so erhielte man einen Wagenzug von einer dem Erddurchmesser gleichen Länge. Bei den Steinkohlen lasse sich das Verhältniß im Maße zu der anstehenden festen Masse im Durchschnitt wie 4 zu 3 annehmen. (d. i. 1 Kubiklachter 554 Tonnen schüttend). Demnach wären im Jahre 1854 an Flögmasse circa 600,000 Kubiklachter umhauen worden oder auf einem Lachter (31 Fuß) mächtigen Flöße 1,200,000 Quadratlachter oder, rund gerechnet, nahezu Quadratmeile. Wäre nun in unseren Steinkohlenfeldern überall nur ein einziges Lachter starkes Flöß vorhanden, so würde man daraus bei seiner Fläche von 50 Quadratmeilen eine der 1854er gleiche Förderung auf 500 Jahre bestreiten können. Wir können aber im Durchschnitt mehr, als 10 Lachter bauwürdige Steinkohlenmächtigkeit (also 20 solchen Flößen entsprechend) annehmen, und so die Nachhaltigkeit unserer Steinkohlenbecken auf mehr als 10,000 Jahre berechnen. Hiernach mögen wir, schloß der Redner seinen Vortrag, immerhin unsere Förderungen verstärken, auch nicht Anstand nehmen, davon an unsere Nachbarn zu verkaufen, wenn ste uns die Waare in gutem Gelde bezahlen; denn, wie einer unserer reichen Bergwerksbesther zu sagen pflegte, wenn man ihm von Schonung der Substanz sprechen wollte, „meine Erben werden sich mehr über das Geld im Kasten, als über die Mineralien in den Bergwerken freuen." — Zum Schluß legte Herr Kiepert den Entwurf zu einer neuen Karte von Palästina, vornehmlich nach Robinson's und vieler Anderen neuesten Angaben, vor. Von Herrn Ritter wurden endlich die folgenden eingelaufenen Geschenke vorgelegt: 1) Zeischrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in dem preußischen Staate, herausgegeben von R. v. Carnall. Jahrg. I, II und III, Lief. 1. Berlin 1854 und 1855. Von dem Herrn Herausgeber. 2) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, herausgegeben von Dr. T. E. Gumprecht. IV. Band, Heft 5. Berlin 1855. Von dem Verleger Herrn D. Reimer. 3) Mittheilungen aus J. Berthes' geograph. Institut über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. A. Petermann. 3. Heft. Gotha 1855. Von dem Herrn Verleger. 4) Zwei aufgezogene Wandkarten, Nord- und Süd-Amerika, von E. v. Sydow. Gotha. Von dem Herrn Verfasser. 5) Die norddeutsche Ebene, insbesondere zwischen Elbe und Weichsel geologisch dargestellt von H. Girard. Nebst 1 Karte und 2 Taf. Profile Berlin 1855. Von dem Verleger Hrn. G. Reimer. 6) Address to the Royal Geographical Society of London; by the Earl of Ellesmere.

London 1854. 7) Proceedings of the Royal Society. Vol. VII. No. 12. Geschenke des Herrn Dove. 8) Memorial of Aaron Haight Palmer. 1855. Von dem Verfasser. 9) Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft in Emden für 1853. Emden 1854. Von der Gesellschaft. 10) Tableaur mit erläuternden Bemerkungen in portugiesischer Sprache über Telegraphie, Geodäste Steinkohlen-Formation sammt ihren Einschlüssen und über die Semmering -Bahn. Von dem Verfasser, dem Kais. brasil. General-Consul Herrn Sturz. 11) Karte vom Riesen- und Eulengebirge, gezeichnet von E. Haupt, in Kupfer gestochen und herausgegeben von Heinrich Brose. 1855. Geschenk des Herausgebers. 12) Seventeenth Annual Report of the Aborigines Protection Society. London 1854. 13) Drei kleine Brochüren, enthaltend: Proceedings, Report of the Council und Acessions to the Library der R. Geographical Society in London. Se Königliche Hoheit der Prinz Adalbert übergab in seinem und seiner Geschwister Namen der Gesellschaft als Geschenk das Prachtwerk, betitelt: Zur Erinnerung an die Reise des Prinzen Waldemar von Preußen nach Indien in den Jahren 1844 bis 1846. Bd. I und II. Berlin 1853. Mit Karten und vielen Ansichten nach den Originalzeichnungen des hohen Reisenden, und mit einer Vorrede des Herrn Al. v. Humboldt. gr. Fol., wofür der Vorsigende, Herr Ritter, den Dank der Gesellschaft aussprach.

V.

Uebersicht der Thätigkeit der Berliner geographischen Gesellschaft in dem verflossenen Jahre vom 6. Mai 1854 bis 5. Mai 1855 1).

Dem Paragraph 27 der Statuten gemäß wird in der jedesmaligen Mai-Sizung von dem Director eine Uebersicht der Thätigkeit der Gesellschaft im leztvergangenen Jahre gegeben. Da aber die jedesmaligen monatlichen Verhandlungen und selbst ein großer Theil der gehaltenen Vorträge ausführlich bereits in der Zeitschrift für allgemeine Erdkunde veröffentlicht worden sind, so ist es hinreichend, hier nur an den Hauptinhalt der gehaltenen Vorträge zu erinnern.

Zunächst gedenken wir des schmerzlichen, durch den Tod herbeigeführten Verlustes von zwei hervorragenden Mitgliedern, nämlich des Generallieutenants von Scharnhorst und des Geheimraths Engelhardt, welcher lezte zu den Mitstiftern des Vereins, zu seinen Beamten und bis an sein Ende zu den thätigsten Mitgliedern und Beförderern desselben gehörte. Seinem Andenken und seinen Verdiensten um das Vaterland und um die geographische Wissenschaft hat sein vieljähriger Freund und College, der Director des statistischen Bureau's, Herr Geheimrath Prof. Dr. Dieterici, in dem biographischen Entwurfe seiner Gedächtnißrede, die in dieser Zeitschrift abgedruckt wurde, ein schönes Denkmal gesezt. Engelhardt's leztes Werk, an dem er viele Jahre gearbeitet, war das wichtige: „Ueber die Flächenräume der europäischen Staaten und der übrigen Länder der Erde." Scharnhorst's

1) Vorgetragen von Herrn C. Ritter in der Sigung der Gesellschaft vom 5. Mai 1855. G.

Zeitschr. f. allg. Erdkunde. Bd. V.

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raftlose Thätigkeit für geographisches Studium wird ihn lange in seiner hinterlassenen außerordentlichen Kartensammlung, die einzig in ihrer Art genannt werden muß, überleben.

Ungeachtet der Verseßung oder des Abganges mehrerer Mitglieder unserer Gesellschaft hat sich die Zahl derselben doch vermehrt und ist bis auf mehr als 250 gestiegen, worunter wir die zehn zuleht nach fast einstimmiger Wahl mit uns vereinten neuesten Mitglieder auf das Herzlichste willkommen heißen und sie im Namen unseres Vereins um thätige Förderung unserer wissenschaftlichen Zwecke ersuchen, da bei der herangewachsenen Größe und dem Umfange des Vereins in seiner inneren Einrichtung gar manche Erweiterung, Vervollständigung und Verbesserung nöthig sein möchte, besonders was das bisher durch so vielfache Theilnahme und Gaben vermehrte literarische Besißthum in unseren Karten- und Büchersammlungen betrifft, um dasselbe für Alle nuzbar machen zu können.

Als die erfreulichste Bereicherung der Art dürfen wir das kostbare Reliefbild des Monte Rosa betrachten, welches wir der Gnade Sr. Majestät des Königs, als Zeichen feiner fortdauernden Huld, zur Förderung unserer wissenschaftlichen Bestrebungen verdanken. Durch die sorgfältigsten Vermessungen und Vorarbeiten aller Art von den Gebrüdern Schlagintweit an Ort und Stelle und durch die genaueste Ausführung des Basreliefs von dem Künstler Herrn Warnstedt dürfte daffelbe als das vollendetste Meisterwerk aller bisher veröffentlichten Reliefbilder gelten. Auch ist es begleitet von wissenschaftlichen Beilagen in Beziehung auf Hypsometrie, Geologie, Meteorologie und anderen originalen Beobachtungen der genannten Physiker, die sich gegenwärtig zur Erforschung des Himalaya-Systems und zu analogen Arbeiten in einem noch größeren Umfange und Maßstabe auf ihrer wissenschaftlichen Mission in Indien befinden, von wo ihr erster Bericht an Herrn Al. v. Humboldt bereits aus Bombay einging und uns zu den größten Erwartungen in Bezug auf die ferneren Forschungen und Mitthei lungen dieser jüngeren Mitglieder unserer Gesellschaft, besonders über Geologie, Meteorologie, Magnetismus, Hypsometrie und auch über Geographie, in der That berechtigt.

Ueber die frühere Expedition nach Central-Afrika, an welcher un

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