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mit 4 Offizieren bestehen soll, nach v. Kessel aber nur aus 80 Mann unter 3 Offizieren bestand. In Sambas, nach Tobias mit 127,000 Einw., die Stadt nach Francis mit 10,000 Einw., hielten sie factisch nur 40 Mann.

-th.

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Sitzung der geographischen Gesellschaft zu Berlin

vom 4. Juli 1857.

Der Vorsitzende, Herr Professor Ritter, eröffnete die Sitzung durch Ueberreichung und Besprechung der eingegangenen Geschenke: 1) Report of the Superintendent of the Coast Survey, showing the Progress of the Survey daring the year 1853. Washington 1854. Dasselbe für 1854. 1855. Washington 1855.

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1856. 3 vols. 2) The Seventh Census of the United States: 1850. Washington 1853. 3) Observations made at the Magnetical and Meteorological Observatory at Toronto in Canada. Printed under the Superintendence of Major - General Edw. Sabine. Vol. III. 1846-1848. London 1857. 4) Tenth Annual

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Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution. Washington 1856. 5) Report of the Commissioner of Patents for the year 1855. Agriculture. Washington 1856. 6) The American Journal of Education. Edited by Henry Barnard. Vol. I. Hartford 1856. 7) Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde. N. F. II., 5. Berlin 1857. 8) Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. A. Petenmann. III. Gotha 1857. 9) Der Boden und seine Benutzung im Kaiserstaate Oestreich. Von Freiherrn F. W. von Reden. Wien 1857. 10) Wegweiser für die botanischen Excursionen in der Mark Brandenburg, besonders in der Umgegend Berlins. Von J. H. Schulz. Berlin 1857. 11) Early Discoveries by Spaniards in New Mexico, containing an Account of the Castles of Cibola and the Present Appearance of their Ruins. By H. M. Brackenridge. Pittsburgh 1857. 12) Proceedings of the Boston Society of Natural History. Taken from the Society's Records. 1856. 13) Anzeiger geographischer, etheographischer und statistischer Artikel in den Regierungsblättern des Jahres 1854 (russisch). 14) Sulle più alte e più basse temperature assolute osservate nell' emisfero boreale e sulla existenza di un mar polare libero da ghiacci. Memoria di Francesco Nardi. Padova 1857.15) Mémoire sur les productions minérales de la Confédération Argentine par Alfred M. du Graty. Paris 1855. 16) Bericht über die Durchstechung der Landenge von Suez an die K. K. geographische Gesellschaft. Berichterstatter: Franz Fötterle. Wien 1857. 17) Catecismo geográfico politico e histórico de la República Oriental del Uruguay, por D. Juan Manuel de la Sota. Segunda edicion. Montevideo 1855. 18) Historia del Territorio Oriental del Uruguay. Por D. Juan Manuel de la Sota. Montevideo 1841. 1842. 5 Hefte. 19) Memória histórica sobre la decadencia y ruina de las Misiones Jesuiticas en el seno del Plata. Su estado en 1856. Por el D. Martin de Moussy. Paraná 1857. 20) Errores que contiene la memoria sobre la decadencia de las Missiones Jesuiticas, que ha publicado en la ciudad del Paraná el Dr. D. Martin de Moussy, en el presente año de 1857; impugnados por D. Juan Manuel de la Sota. Cordon de Montevideo 2857. 21) New York Daily Tribune. June 10. 1857. 22) Vier Blätter: K. K. geographische Gesellschaft, Sitzung vom 21. April 1857; desgl.

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Sitzung vom 2. Juni 1857; eine ungarische Puszta 1847 und 1857, vom Freiherrn von Reden; Beitrag zur Instruction für die Forschungen und Sammlungen auf der Erdumsegelung der k. k. Fregatte Novara. Vom Freiherrn von Reden. 23) Carta esférica de los Archipelagos de Calamianes, Cuyo y Semerara, publicada en la direccion de Hidrografia por D. Antonio Santa Cruz. Madrid 1856.

Herr Wolfers berichtete über das oben angeführte Werk Report of the Coast Survey, welches mit bedeutendem Kostenaufwande von der Regierung der Vereinigten Staaten herausgegeben und in 10000 Exemplaren abgezogen wird. Der vorliegende Report für 1854 zerfällt in 3 Abschnitte, eine Einleitung, die Beschreibung der Arbeiten und einen Anhang mit Listen und Berichten in Bezug auf die Aufnahmen. Sechszig Skizzen und Zeichnungen sind ihm beigegeben. Herr R. Gosche hielt einen Vertrag über Lottin de Lavalle's Reisen in der Sinai - Halbinsel. Der Vortrag ist in diesem Hefte vollständig mitgetheilt.

Herr Professor Ritter theilte den letzten von Cap Palmas datirten und an einen Freund in London gerichteten Brief des verstorbenen Reisenden Dr. Schönlein mit. Aus diesem erhellt, dafs die Colonie Palmas keiner glänzenden Zukunft entgegen geht, da die schwarzen Einwohner aus Arbeitsscheu sich grösstentheis nur soweit mit dem Anbau des Landes beschäftigen, als zur Befriedigung der nothwendigsten Bedürfnisse durchaus erforderlich ist. Trotz der grofsen Fruchtbarkeit des Bodens producirt die Colonie für den Handel Nichts und wird deshalb auch von Schiffen nicht besucht. Ein erfreulichen Gegensatz zu ihr bildet das zur Republik Liberia gehörende Monrovia; hier leben nämlich viele Neger aus denjenigen Vereinigten Staaten, in denen keine Sclaverei existirt. Die Einwohner, welche aufser den Eingeborenen aus circa 1000 schwarzen Colonisten bestehen, befassen sich besonders mit dem Handel, und es darf als ein günstiges Zeugnifs für ihre Thätigkeit angesehen werden, dafs Aus- und Einfuhr im Zunehmen begriffen sind.

Ausserdem machte Herr Professor Ritter einige Mittheilungen über den Reisbau in Californien, wo sich seit Kurzem Vereine zur Hebung dieser Cultur gebildet haben. Sie ist für Californien um so wlchtiger, als für einen grofsen Theil der Bevölkerung, namentlich für die zahlreichen chinesischen Einwanderer der Reis das gewöhnlichste Nahrungsmittel bildet. Die Chinesen sind auch die besten Reisbauer und sehr betriebsame Arbeiter. Sie ziehen ihren einheimischen Reis dem Carolina-Reis vor.

Schliesslich besprach Herr von Klöden nach den neuesten Angaben der niederländischen Zeitschriften die Landes- und Volkszustände in Surinam. Der Flächeninhalt der Colonie beläuft sich hiernach auf 2700 geogr. Quadratmeilen 1000 Quadratmeilen mehr als man gewöhnlich annimmt, mit 52000 Einwohnern (für 1853), unter denen sich 32000 Sclaven befinden (Vergl. diese Zeitschrift N. F. II., S. 271). Nach einer übersichtlichen Beschreibung des Landes und seiner vornehmsten Flüsse wurden die einheimischen Indianerstämme einer nähern Besprechung unterworfen und ihre Cultur und Sitten geschildert. Merkwürdigerweise sind diese Indianer sehr ceremoniös und reich an Complimenten. Was das Klima und den Einflufs desselben auf den menschlichen Körper betrifft, so wurde darauf hingewiesen, dass, wenn gewöhnlich nur 5 Procent der dortigen Europäer im Jahre sterben, in einzelnen Fällen die Sterblichkeit furchtbar ist.

IV.

Die Torresstrafse, ihre Gefahren und Inseln.

Von Dir. Meinicke in Prenzlau.

(Hierzu eine Karte, Taf. II.)

Der Entdecker der Torresstrafse ist der spanische Seemann Luis Vaz de Torres, welcher Fernando Quiros auf der Reise begleitete, die zur Entdeckung der Insel Espiritu santo führte. Von Quiros verlassen oder getrennt, fafste Torres den Entschlufs, von da auf dem nächsten Wege Manila zu erreichen und gerieth bei dieser Gelegenheit an die Südküste von Neu-Guinea. Seinem Berichte zufolge, der übrigens erst durch die neuesten Untersuchungen des Capitain Stanley ganz verständlich geworden ist, stiefs er im August des Jahres 1606 in 11° 30' S. Br. auf das Ost-Cap von Neu-Guinea, unter dem ohne Zweifel das zur Louisiade gehörige Cap Deliverance gemeint ist, und durch den Ostwind gehindert, dies zu umfahren, folgte er der Südküste von Neu-Guinea 300 Meilen lang bis 9° S. Br. und von da weiter auf einer grofsen Bank bis 7° 30', so dafs er augenscheinlich in die grofse Bai gekommen war, die sich im Osten von der Torresstrafse ausdehnt. Hier sah er sich gezwungen, nach Südwesten zu steuern, gerieth dabei unter zahllose Inseln und kam bis 11° S. Br., so dafs er die Küste von Australien gesehen haben mufs; es kostete ihm nicht weniger als 2 Monate Zeit, die Strafse zu durchfahren und auf ihrer Westseite die Küste von Neu-Guinea wieder zu erreichen, und nach unserer Kenntnifs von den aufserordentlichen Gefahren, welche diese Schifffahrt darbietet, wird man über die Ausdauer und Entschlossenheit dieses Seemanns mit Recht staunen müssen. Indessen ging im Laufe der Zeit alle Kunde von dieser wichtigen Unternehmung verloren; man würde vielleicht heute noch nichts davon wissen, wenn nicht zufällig bei der Einnahme von Manila durch die Engländer 1762 eine Copie des Originalberichts des Entdeckers gefunden wäre, welche der bekannte Geograph Dalrymple bekannt gemacht hat. Derselbe hat mit vollem

Rechte der Strafse den Namen ihres Entdeckers beigelegt, den sie

noch jetzt trägt.

Indessen hatte bereits im Frühling desselben Jahres 1606 der holländische Seemann, welcher das Schiff Duy fhen befehligte und von Banda aus zur Erforschung der Westküste Neu-Guinea's abgesandt war, den Westeingang der Torresstrafse erreicht, dann aber durch die ausgedehnten Korallenriffe zurückgeschreckt und in der Meinung, dafs die zahlreichen Inseln eine Fortsetzung der Küste von Neu-Guinea bildeten, die Nordspitze von Australien besucht, ohne die Durchfahrt zu ahnen. Andere holländische Seefahrer, die später die Untersuchung dieser Küsten des Australlandes fortsetzten, unterliefsen es ebenfalls, den Raum, in welchem sich die Küste von Neu-Guinea anscheinend gegen Süden wandte, genauer zu erforschen, und es darf das um so weniger Verwunderung erregen, da die Beschiffung der Torresstrafse im Westmonsoon besonders gefährlich erscheint und noch jetzt auf dem Wege nach Osten erst in den letzten Jahren und nur einige Mal versucht worden ist. So bildete sich die Ansicht aus, dafs Neu-Guinea ein Theil des Australlandes sei und mit der Küste von Carpentaria zusammenhänge; dafs man jedoch im holländischen Indien schon damals dies nicht für ausgemacht hielt, geht daraus hervor, dafs, als der berühmte Seefahrer M. Tas man sich 1644 zu jener denkwürdigen Reise anschickte, welche die Erforschung des Australlandes zum Zwecke hatte, ihm in den zu Batavia ausgearbeiteten Instructionen ausdrücklich vorgeschrieben wurde, die unter 9° S. Br. liegende sogenannte Vlakkebogt zu untersuchen und zu sehen, ob nicht bei Hoogeland (worunter ohne Zweifel die Inseln Mua und Badu verstanden sind) oder in dem Flusse Speult (der sich wohl auf die Endeavourstrafse beziehen lässt), eine Durchfahrt in den Stillen Ocean sich fände. Tasman konnte freilich Aufträge nicht ausführen, welche die Kräfte jener Zeit weit überstiegen, und so erhielt sich die Ansicht, dafs Neu-Guinea der nördlichste Theil des Australlandes sei, in voller Geltung bis auf die Entdeckungen von Cook, der einen grofsen Werth darauf legte, die Trennung beider Länder nachgewiesen zu haben. Indessen ist es doch sehr auffallend, dafs die Charten, welche Vaugondy zu dem bekannten Werke von des Brosses Histoire des navigations aux terres australes 1748" lieferte, die Strafse deutlich zeichnen, auch eine Insel Hoogeland an ihrer Südseite etwa in der Gegend, wo die Gruppe des Prinzen von Wales liegt, ansetzen; dafs aber dabei nicht etwa an eine Erinnerung an Torres' Fahrt zu denken ist, geht aus der ganz falschen Hypothese hervor, wonach jener Geograph die Espiritu santo von Quiros an die damals noch unbekannte Ostküste Australiens dicht südlich von der Torresstrafse verlegte.

Die Wiederentdeckung derselben verdankt man dem berühmten Seemann James Cook, der, nachdem er die Ostküste Australiens entdeckt und von Süd nach Nord ganz aufgenommen hatte, 1770 am 21. August nach Umsegelung des Cap York die Strafse auffand und durchfuhr, welche noch heute den Namen seines Schiffes führt. Nach ihm ist die Torresstrafse öfter untersucht und erforscht worden, wenn auch noch immer nicht in ihrem ganzen Umfange, namentlich ist der westliche Theil, die Strecke zwischen dem Nordwest-Riff und der Küste von Neu-Guinea, bis jetzt ununtersucht geblieben; doch haben die Arbeiten englischer Seefahrer, wie die von Flinders, King, Stokes, Blackwood und Stanley uns eine wenigstens im Allgemeinen ausreichende Kenntnifs der Torresstrafse, ihrer Gefahren und Inseln verschafft.

Dieser Meeresarm, welcher die Insel Neu-Guinea und den australischen Continent trennt und den stillen mit dem indischen Ocean oder das Korallenmeer mit dem Timormeer verbindet, ist von einer Beschaffenheit, dafs sich kein anderer Meerestheil mit ihm vergleichen läfst, angefüllt nämlich mit Korallenriffen und Klippen, Sandbänken und einzelnen Inseln, so dafs man geradehin behaupten darf, dass der ganze Raum zwischen Neu-Guinea und Australien und von 141° 50' bis 145° 40' O. L. v. Greenw. ganz mit Korallenriffen bedeckt ist, von denen nur einzelne, Seen ähnliche Meeresbecken ohne Bänke umschlossen werden, und zwischen denen wenige schmale Fahrstrafsen hindurchführen. Dafs die Beschiffung einer solchen Strafse ganz besondere Schwierigkeiten und Gefahren haben müsse, leuchtet ein. Bei der lebhaften Verbindung zwischen den australischen Colonien und Indien, einer Verbindung, die schon jetzt von Jahr zu Jahr lebhafter wird, und wenn erst dabei die Kraft des Dampfes angewandt werden wird, aufserordentlich an Lebhaftigkeit gewinnen mufs, ist die Kenntnifs der Wege, auf denen man die Torresstråsse am besten durchschneidet, (eine Kenntnifs, die eben aus der Verbindung zwischen Sidney und Indien hervorgegangen ist), von der gröfsten Wichtigkeit.

So lange es keine europäischen Niederlassungen in Australien gab, konnte eben keine Veranlassung sein, weshalb man von den vielen Wegen, die aus dem Stillen in den Indischen Ocean führen, gerade denjenigen wählte, dessen Gefahren schon den ersten Entdeckern nicht verborgen geblieben waren, wenn sie gleich die Ausdehnung derselben nicht geahnt hatten. Allein sobald die Colonie an der Ostküste Australiens gegründet war, mufsten sich die Blicke der Engländer auf die Torresstrafse richten, da sie den kürzesten Weg bildet, auf dem sich Indien vom östlichen Australien aus erreichen läfst; denn die Strafsen nördlich von Neu-Guinea nöthigen zu übergrofsen Umwegen, und in

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