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très éclairé, les doubles de toutes mes collections pour le Musée Public et je remplirai ma promesse. Ce travail terminé je devrais parcourir les différentes provinces de la Confédération Argentine, mais s'il m'est possible je préférerais porter moi-même mes collections à Paris pour les déposer au Musée ainsi que mes manuscrits et prendre les mesures necessaires pour la publication de ce qu'il y a d'important dans mes herbiers qui ne laissent pas d'avoir de l'intérêt. Mon voyage en Europe doit être de courte durée, car je veux revenir à St. Ana où je suis tranquille et heureux. Je veux être enterré sous les arbres que j'ai plantés. Diese Stelle des Briefes ist sehr beruhigend. Sie giebt die Bürgschaft, dass mein Freund nie daran gedacht hat, seine botanischen, unedirten Schätze in einem unbesuchten Provinzial-Museum zu vergraben, sondern dafs er diese Schätze noch immer den Botanikern Europa's bestimmt. Sollte er die Reise nach Paris und Berlin, von der er so oft in früheren Briefen gesprochen, nicht ausführen können, so wird er Vorkehrungen treffen, seine Herbarien und Manuscripte (letztere sind von grofser Wichtigkeit für die Geographie der Pflanzen) auf sicherem Wege an die Professoren des Jardin des plantes zu Paris zu senden. Dort im Jardin des plantes werden schon aufbewahrt alle botanischen Tagebücher, welche Bonpland und ich (er zu drei Vierteln des Ganzen) in der gemeinschaftlichen Reise vom Juni 1799 bis August 1804 gehalten haben."

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,,Am Ende des Briefes heifst es noch: Je compte bientôt aller d'ici à San Borja et je serai de retour à Corrientes dans le courant de Septembre. Je travaillerai alors sans relâche aux herbiers et je mettrai à part pour la Prusse et de préférence pour l'Université de Greifswalde qui m'a donné tant de marques de son souvenir bienveillant, le plus de plantes possible propres à cette partie de l'Amérique si peu visitée jusqu'ici.“

Demnächst legte Herr Prof. Dove mehrere neue Schriften vor und besprach in Kürze den Inhalt derselben. Aus dem Report of the British Association in Cheltenham for 1856 (London 1857) theilte derselbe die abweichende Behauptung eines Herrn Clibburn mit, dafs die europäische Race in Amerika aussterbe, während die chinesischen Einwanderer das Klima vortrefflich ertrügen. Die,, Grundzüge der Schlesischen Klimatologie von Dr. J. G. Galle, Breslau 1857“ wurden als eine Arbeit bezeichnet, wie sie sonst keine Provinz des preufsischen Staates besäfse. Aufserdem wurde auf die Wichtigkeit vorgelegter meteorologischer Beobachtungen vom Cap der Guten Hoffnung (First Number of Meteorological Papers published by Authority of the Board of Trade. London 1857) hingewiesen, indem dieselben bestätigten, dass, wenn im Sommer die Luft sich über Asien auflockere und sich in Folge dessen der Luftdruck daselbst bedeutend vermindere, die dort aufsteigende Luft nicht der südlichen Erdhälfte zuströme, sondern seitlich abfliesse, wodurch eines Theils der Luftdruck in Amerika erhöhet, anderen Theils aber der obere Passat gehemmt und gezwungen würde, sich zu früh auf die Erde herabzusenken, woraus dann weiter die bekannten Wirbelstürme in WestIndien und im chinesischen Meere entsprängen.

Herr Dir. August legte der Gesellschaft eine neue Sonnenuhr seiner Erfindung vor, die an jedem Orte sofort aufgestellt werden kann und die Zeit richtig angiebt, und besprach das Princip, nach welchem sie construirt ist.

Herr Geh. Reg. R. Prof. Schubert aus Königsberg sprach über die wich

tigen Kataster-Karten Baierns und Würtembergs. In Baiern hatte man 1826 mit der Katastrirung des Landes begonnen und dieselbe mit einem Kostenaufwande von 20 Mill. Gulden ausgeführt. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse chartographisch verzeichnet, und auch diese grofse Unternehmung ist 1856 beendet worden. Jetzt besitzt Baiern eine Landeskarte im Mafsstabe von 1:5000 auf 26,000 Steinen; von allen Steinen sind Abzüge angefertigt und zu 12 Kreuzern für das Blatt verkäuflich; in jeder Gemeinde sind Originalblätter ausgelegt, auf welchen jede Veränderung der Flur verzeichnet und so das Material zu einer alljährlichen Revision der Karte gewonnen wird. Nach diesen Katasterkarten ist denn auch die militärische Karte bearbeitet worden. Würtemberg fasste beinahe gleichzeitig denselben Gedanken, wählte für seine Katasterkarte aber einen doppelt so grossen Mafsstab, 1:2500, der für die Stadtpläne abermals auf 1:1250 erhöht wurde. Auch in diesem Lande hat man von den Karten, die zu demselben billigen Preise wie in Baiern käuflich sind, für die verschiedenen Zwecke der Landes - Cultur den mannichfaltigsten Gebrauch gemacht.

Herr Prof. Wolfers verglich den eben verstrichenen Sommer mit den Sommern der Jahre 1842 und 1846 in Berlin und legte eine graphische Darstellung vor, welche die Temperatur-Verhältnisse derselben zur Anschauung brachte. Wenn man hiernach als Anfang und Ende des Sommers denjenigen Tag annimmt, an welchem die mittlere tägliche Temperatur wenigstens +15° R. beträgt, so hat der Sommer 1842 vom 28. Mai bis 9. Sept., der Sommer 1846 vom 22. Mai bis 12. Sept., der Sommer 1857 vom 21. Mai bis 18. Sept. gedauert. Der letzte Sommer unterscheidet sich von den beiden andern hauptsächlich dadurch, dafs er ein Extrem der Temperatur von +27o,2 R. hervorgebracht hat, während die Extreme der Sommer von 1842 und 1846 beziehungsweise nur +25°,6 und +240,9 R. betrugen. In der durchschnittlichen, mittleren Temperatur überwiegt er nicht erheblich, denn die durchschnittliche Temperatur dieser drei Sommer beläuft sich auf beziehungsweise +14o,8, +15°,1 und +15°,6 R. In allen drei Jahren war übrigens der August der heifseste Monat. Die Zahl der Sommertage (mit mindestens +15° R.) belief sich 1842 auf 53, 1846 auf 67, 1857 auf 74. Gewitter- und Regentage gab es 19 im Sommer 1842, 21 im Sommer 1846 und 26 im Sommer 1857.

Herr Prof. Dove fügte hinzu, dafs das Extrem der Wärme im preussischen Staate innerhalb des letzten Augustmonats zwischen +25° und +29o schwanke. Nur in Hela sei das Maximum nicht über +20°,5 hinausgegangen. Uebrigens sei das Maximum der Wärme nach Osten hin etwas später eingetreten. Eine viel gröfsere Verschiedenheit zeige die im Laufe dieses Monats gefallene Regenmenge.

Herr Prof. Mahlmann überreichte seine „Politisch-statistische Karte vom Oesterreichischen Staate, Berlin 1857" und besprach die dabei benutzten Mate

rialien.

Schliesslich legte Herr Prof. Dove seine Schrift „über das Gesetz der Stürme. Mit einer Karte. Berlin 1857" vor, und indem er sich über die Entstehung der Stürme ausführlicher äufserte, bezeichnete er es namentlich als eine irrige Vorstellung, dass alle Stürme Wirbelstürme (Cyclonen, wie sie Piddington genannt hat) wären.

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XIII.

Ueber die Volksstämme Borneo's.

Von Oscar v. Kessel ').

Die Gesammtbevölkerung der 10,000 Quadratmeilen grofsen Insel Borneo kann nur annähernd bestimmt werden: sie mag sich auf 2 Millionen Seelen belaufen; darunter sind etwa 1,800,000 Daijak's, 500,000 eigentliche Malaien (Muhamedaner) und 150,000 eingewanderte Chinesen. Letztere sind über ganz Borneo vertheilt; zum gröfsten Theil bewohnen sie aber die Küsten, namentlich die Landschaft Sambas im Nordwesten Borneo's.

Die Malaien sind die eigentlichen Herren des Landes. Sie haben den gröfsesten Theil der Insel im Besitz und bilden 30 bis 40 kleinere oder gröfsere Staaten unter eigenen Fürsten, welche die Titel Sultan, Pennimbahan, Pangheran führen. Alle diese Staaten sind mehr oder weniger Oligarchien. Den Fürsten werden zwar einige Ehrenbezeigungen erwiesen; ihr Einfluss auf die Bevölkerung ist aber aufserordentlich gering. Sowohl begangene Verbrechen als Staatsangelegenheiten werden nach der bestehenden Hadat 2) durch eine Rathsversammlung der Aeltesten unter dem Vorsitz des Fürsten entschieden.

Die daijakschen Stämme werden von den Malaien als ihre rechtmässigen Unterthanen angesehen, als Heiden, die Allah seinen Gläubigen geschenkt hat. Theils müssen sie Frohndienste verrichten, theils einen grofsen Theil ihrer Ernten abgeben. Und zwar sind sie nicht nur Unterthanen der Fürsten, sondern der ganzen malaiischen Bevölkerung. Ich habe einzelne gewöhnliche Malaien getroffen, denen nicht weniger als 20 bis 30 daijaksche Familien gehörten. Seit alten Zeiten

1) Die Reise des Verfassers von Sumatra nach Pontianak im Jahre 1846 ist im ersten Bande dieser Zeitschrift S. 331 ff. mitgetheilt.

2) Hadat heifst nicht sowohl Gesetz als Gebrauch und Sitte.

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