Sidebilder
PDF
ePub

Rallimachus.

So wie Apollon ist keiner an Kräften reich und an
Weisheit,

Sein ist der Bogen, und sein die Leier! Den Schüßen
zu spannen

Giebt er den Bogen, und giebt dem Dichter die tönen: de Leier.

Auch die Gabe der Seher ist sein, und der forschenden

[ocr errors]

Loose.

Daß sie zu säumen dem Tode gebieten, lehrt er die

Aerzte:

Auch als Hirten ehren wir Foebos, die Heerden Adme:

tos

Hütet' er einst, von Lieb' entbrannt, an Amfrúsos Ge:

stade.,

O wie wimmelt es da auf den Triften von grasenden

Kühen,

Und von irrenden Ziegen. Das Auge des Hirten
Apollo

Blickte Segen auf sie, des Säuglings, mangelte keine.
Schafe weideten zahllos, und allen schwollen die Euter,
Lämmerlose wurden ißt Mütter, von Zwillingen Müt:

ter!

Auch der Städte freuet sich Foebos.

der Menschen

Ihm folgten

Biel, da gründet' er selbst der Mauren Eckstein, die

schöne

Stadt Ortúgia hob sich empor, und spiegelt im See sich.
Erst vier Sommer sahe der Götterknabe, da baut er
Seinen Altar. Die Jågerinn Artemis brachte dem

Bruder

Ihre Jagd, die Köpfe der wilden Widder, die Hörner
Wurden in Foebos Hand, der Grund und die Wände
des Altars.

Also lernt' er zu legen den Grund und zu richten das
Bauwerk.

Meiner Vaterstadt fette Gefilde zeigte dem Battos Foebos Apollon, Er flog, ein heiliger Führer, als Rabe, Flog er voran, ihm folgte das Volk, da schwur er zu

geben

Unsern

Unsern Fürsten das Land und ewig ist Wahrheit sein Kallimachus.

Eidschwur.

Siehe da bauten die Våter des Volks dem König Apols

Ion

Einen prächtigen Tempel, und stifteten jährliche Fesle.
Ewig feiren wir sie, dann sinken zahllos die Stiere
Foebos Opfer sinken zur Erden, uud bluten, und sters
ben!

Heil dir! Angebeteter Foebos, deine Altare Prangen mit allen Blumen im Lenz, die die liebliche Jahrszeit,

Schwanger von Thau gehiert, und angehauchet von Zes

für.

Süßer Weihrauch duftet im Winter dir, ewige Flams

men

Lodern dann auf deinem Altar, und nimmer bedecket
Seine glühenden Kohlen die Asche des gestrigen Tages.

Festlich begann die Feier der Tempelweihe, frohlos

cFend

Sahe Foebos den Reigen gewaffneter Krieger, und sähe Prangend im Schmuck der goldnen Locken, die Lübüz schen Weiber.

Doch die Dorier durften noch nicht zu der Queile Küs
rånå •

Nahen, sondern sie wohnten am waldigen Ufer Azilos,
Da erbarmte sich ihrer der Gott, auf dem hohen Mürs

tusa

Stand er, wo einst den Löwen, den Mörder der Sties
re, die Nümfe,

Eeine Braut die Nümfe Kürånå getödtet, und hohen
Ruhm, und die Liebe des Gottes erworben hatte, von
Dannen

Rief er zu seiner Braut Kürånd die Dorischen Pilger.
Keine der Städte blüht wie Kürånå, gesegnet von Foe:

bos,

Denn er gedenket des Nümfenraubs und des bräutlis

chen Bettes.

Aber auch keinen der Götter ehren die Söhne des Bat:

[ocr errors]

tos

1

Kallimachus.

Wie sie o Foebos dich ehren; dir jauchzt mit Frohlocken
und Jubel

unsre Stadt, wie Delfos jauchzte da du die Kräfte
Deiner Rechten zeigtest und deines goldnen Bogens:
Denn es wüthete dir entgegen der grimmige Püthon!
Sieh' es flog dein Geschoß; es folgten den Pfeilen die
Pfeile.

Plößlich lag der getödtete Drache, da jauchzten die
Völker,

Jauchzten, und riefen dir zu: Wohlan laß fliegen die

[merged small][ocr errors]

Denn es gebar dich die Mutter zum Retter der Mens schen o Foebos!

Zwar nur singt dich würdig der Dichter dessen Ge

sånge

Wie der Ozean rauschen, und hoch gen Himmel sich he: ben.

Doch du hörst auch meinen Gesang! Assüria's Strom

fleust

Hoch in strudelnden Wellen einher, doch zieht er des

Schlammes

Viel mit seinen Wassern sich nach! und schöpfen aus großen

Strömen Daos Priester die heiligen Tropfen der Weis

he?

Schöpfen sie nicht aus klarer Quelle die lautersten Pers

len,

Die sich aus nimmer getrübtem Kiesel sprudelnd erhe ben?

Heil dir König und sey mir gnådig Foebos Apollo.

Chöre

Chör e

griechischer Trauerspieldichter.

Bei den Griechen war der dramatische' Chor, aus welchem eigentlich der erste Ursprung aller ihrer Schauspiele herzuleiten ist, gleich Anfangs hauptsächlich feierlicher, got tesdienstlicher Gesang; und die Geschichte, das Lob und die Anrufung der Götter, bei deren Festen er angestimmt wurde, machten vornehmlich seinen Inhalt aus. Auch in der Fols ge, da man den Dialog mit ihm verband, behielt er, besonders in den Trauerspielen, unter mehrern Bestimmungen, auch diese gottesdienstliche. Horaz giebt daher es als eine seiner Pflichten an:

[blocks in formation]

Vt redeat miferis, abeat fortuna superbis. Denn dadurch vorzüglich äußerte er seine Theilnehmung an der auf der Bühne vorgehenden Handlung, daß er die Vers legenheiten und Unfålle einzelner leidender Personèn, oder eines ganzen unglücklichen Volks dem Schuß und der Hülfe der Gottheit empfahl, und dagegen wider Verbrecher und Unterdrücker die Rache des Himmels auffoderte.

Sophokles.

Sophokle s.

Nur aus diesem trefflichen Trauerspieldichter der Gries chen gebe ich hier zwei kurze Beispiele solcher Chdre, welche die eben gedachte Bestimmung haben, und folglich in die Klasse der Hymnen zu sehen sind. Der erste, aus dem Oedipus in Theben, fleht, von dem Oberpriester aufgefo dert, zu den Göttern um Abwendung der über Theben verz hängten Seuche. Der zweite, aus der Antigone, ift ein Gesang an den Bacchus, um Abwendung der verderblis chen Folgen, welche von dem Bruderzwist der Söhne des Oedipus zu fürchten waren. Beiden ist die schöne Ueberses

[ocr errors]

Bung

[ocr errors]

Sophokles., kung des åltern Grafen zu Stolberg, aus seiner meisters haften Verdeutschung des Sophokles, beigefügt.

Ι.

Chor aus dem Oedipus Tyrannus.

Οι Διὸς ἀδυεπής φάτι, τίς ποτε

Τᾶς πολυχρύσε πυθῶνος

Αγλαος ἔβας Θήβας;

Εκτέταμαι φοβεράν φρένα,

Δείματι πάλλων

Τήϊε δήλιε Παιάν

Αμφὶ σοὶ ἀζόμενος*

Τί μοι ἤ νέον

Η περιτελλομένους

Ώροις πάλιν ἐξανύσεις χρέος;
Εἰπέ μοι ὦ χρυσέας τέκνον
Ελπίδος άμβροτε Φάμα

Πρώτα σε κεκλόμενος

Θύγατερ Διὸς

Αμβροτ' Αθάνα,

Γαιαοχόν τ' ἀδελφέαν

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors]
« ForrigeFortsett »