Vnd vermeynt er wolle das alles abtun Hör, du grosser Turck, vnd mercke Wie tarst du den tag ymmer geleben, Vnd lest in doch ein sollich verclaffen! Ein Türkischer. Vnnser Herr der Turck ist reich und Vnd ist gein seinem got gar andechtig, Veit Weber. gangen etc. (Aus Freiburg im Breisgau; focht selbst mit gegen die Burgunder. Von seinen Liedern am bekanntesten das nachstehende auf den Sieg bei Murten, 1476.) Von dem Siege bei Murten. 1. Min hertz ist aller fröwden voll, darumb ich aber singen sol und wie es ist ergangen; mich hat verlanget tag und nacht, biss sich der schimpf nun hat gemacht, nach dem ich han verlangen. 2. Der hertzog von Burgunn genant der kam für Murten hin gerant: sin schaden wolt er rechen, den man ihm vor Granson hat getan; sin zelten spien er uff den plan: Murten wolt er zerbrechen. 3. Thurn und muren schoss er ab; darumb man ihm gar lützel gab: sy liessen es gott walten. darinn so warent mannlich lüht; umb den Burgunnern gabents nüt: die statt hand sy behalten. 4. An einer nacht da stürmt er fast; er liess ihn weder ruh noch rast: Murten wolt er haben. des kament die Walchen in grosse not: wol tusent bliben wund und tod; mit Walchen füllt man die graben. 5. All die in Murten sind gesin, die hant gros ehre geleget in: will ich von inen sagen; und welcher es vermöcht am gut, so riet ich das in minem mutt, man het ihn zu ritter geschlagen. 6. Ein edler houptman wol erkant, von Bubenberg ist ers genant, er hat sich ehrlich gehalten; sin büchsenmeister schussen wol: fürbas man nach ihm stellen sol wo wan ein statt wil behalten. 7. Das wart den eidgenossen gescit, und wie das Murten wer beleit; den pund thet man ihn schriben: sy solten kommen, es thete not. wie bald man inen das entbott, daheim wolt nieman bliben. 8. Dem edlen hertzog hochgeborn von Lothoring dem thet es zorn, des weltschen ungefuge; er kam mit mengem edelmann zu den frommen eidgenossen an: sinen ehren thet er genuge. 9. Des fürsten züg von Oesterrich, Strassburg, Basel desglich und ander puntgenossen, die kament in einer grossen schaar wol zu den eidgenossen dar: in noeten wend sys nit lassen. 10. Kein hübscher volck gesach ich nie zusamen kommen uff erden hie in kurzer zit als balde. sy brachten büchsen ohne zahl, 11. Do man zahlt von Christ fürwar tusent vierhundert und siebentzig jar und das sechst was kommen, an einem samstag, ich üch sag, an der zechen tusent rittern tag schuff man gar grossen frommen. 12. Do es wart an dem morgen fruh da ruckt man fast gen Murten zu durch einen grünen walde. des wurden die in Murten fro. den hertzogen fand man gewaltig do: da hub sich ein schlachen balde. 13. Eh man kam durch den wald so grün, der hertzog von Lothring der was der ein. 14. Ein schneller raht der wart gethan, ,,ach gott, wan hat ein ende die sag? 15. Ieglicher trug sin paner starck; 16. Die vorhut die zoch vornen dran; das ander Thun mit sinem stern; 17. Die ritter ranten vormen drin; sy leiten all ir glenen in umb ir geschütz so gabents nüt; zu inen thet man sich nachen. 18. Die büchsen schussen zmitten an: sy lüffen mit inen vornen dran; die langen spiess desglichen. 19. Sy warten sich ein kleine fast: 20. Einer floch her, der ander hin, 21. Sy wuten drin bis an das künn: als ob sy enten weren; man schifft zu inen und schlug sy zu tod: 22. Gar vil die klummen uff die böwm, der wint mocht sy nit wegen. 23. Die schlacht wert uff zwo gantze mil: des dancken gott früh unde spath 24. Wie vil ir nun ist kommen umb, so weiss ich doch nit gantz der summ: doch han ich gehoeret sagen wie man hab der weltschen mann 25. Nun glouben mir hie dieser wort: 26. Wer ihn zu flieehen nit gesin als not, man haet sy all erschlagen tod; so wer es worden weger. die sonn den bergen war als nach, 27. Das was wol einer halben mile breit, 28. Und alle paner die da waren, die vor ziten sind verloren, daran die schwenkel hingen, die hat man inen genomen ab und ir ritterlichen hab die sy dazumal begingen. 29. Man zog dem graffen in sin land, schloss und statt man ihm verbrant: Reymond wolt nit stille sitzen; ein schweissbad hat man ihm gemacht: 30. Man treib mit ihm schaffzabelspiel: [brot, 32. Vit Weber hat dies lied gemacht: er ist selbs gewesen an der schlacht: des schimpfes was er verdorben: des danket er den eidgenossen und denen so er gutes gann: hand ihm umb anders geworben. Amen. Ein Volkslied. Peter Unverdorben. Do zu mitter fasten es beschach dass Peter Unverdorben gefangen lach ze Nüwenburg in dem turne, er lag gefangen umb sinen lib: hilf, Marie muter! es ist zit, du macht mir wol gehelfen. „Der turn der haisset Schütt den helm, er wil mich bringen umb min leben, es möcht wol got erbarmen; lieber Sant Lienhart, hilf mir uss! ich wil dir buwen ain isne hus, das kost recht was es welle. ,,Lieber Sant Peter, hilf mir dar, gen Rom, gen Ach, wenn uf die wart zu unser lieben frowen! Sant Catherin die singt uns ain tagewis, „Got grüss üch, frow die herzogin! bittet ir min herren und och sin kind! dass er mir frist mein leben! und och das ander hofgesind und alles das in dem hofe si, Und do er für die herrschaft trat und wond ir hören wie er sprach uss sinem vil roten munde? got gesegen dich löb,got gesegne dich gras, biss sel und lib bi einander si! got gesegen dich, schönes lieb, wa ich ich muss mich von dir schaiden." er singt uns das und kaines me, Hildebrandslied. (Als Volkslied aus dem 15. Jahrhundert. Aus Ihland's Volksliedern.) 2. in zwei und dreissig jaren fraw Uten ich nie gesach." 3.,,Ja rennet er mich ane in seinem übermut, es tut im nimmer gut, ich zerhaw im seinen grünen schilt, ich zerhaw im seine brünne mit ainem schirmenschlag, und dass er seiner mutter ain jar zu klagen hab." 4.,,Das solt du nicht entune!" sprach sich herr Dietrich, ,,wann der jung herr Alebrant ist mir von herzen lieb; du solt im freuntlich zusprechen wol durch den willen mein: dass er dich lasse reiten, als lieb ich im mög gesein." 5. Do er zum rosengarten aussrait wol in des Berners mark, do kam er in grosse arbait von einem helden stark, von einem helden junge wart er do angerant: ,,nun sag an, du vil alter, was suchst in meins vaters land? 6. Du fürst dein harnisch lauter und rain, recht seist du ains königs kint, du machst mich jungen helden mit gesehenden augen blind; du soltest dahaime bleiben und haben gut hausgemach ob ainer haissen glute." Der alte lacht und sprach: 7.,,Solt ich dahaime bleiben und haben gut hausgemach? mir ist bei all mein tagen zu raisen aufgesatzt, zu raisen und zu fechten bis auf mein hinnefart, das sag ich dir vil jungen, drumb grawet mir mein bart." 8.,,Dein bart will ich dir ausraufen, sag ich dir vil alten man, dass dir dein rosenfarbes blut über die wangen muss abgan; dein harnisch und dein grünen schilt must du mir hie aufgeben, darzu must mein gefangner sein, wilt du behalten dein leben." 9.,Mein harnisch und mein grüner schilt die teten mich oft ernern, was die zwen helden begerten, des wurden sie gewert. dein beicht solt du hie aufgeben auf dieser haide grün, 14. Du sagst mir vil von wolfen, die laufen in dem holz: 15. Haist deine mutter fraw Ute, er schloss im auf sein güldin helm und kust in an sein munt: ,nun schweig, du lieber sune! der wunden wirt gut rat, 17. Das weret von der none bis zu der vesperzeit, biss dass der junge herr Alebrant gen Bern einher reitt; 18. Er fürt in mit im in sein sal und satzt in oben ann tisch, dass du mir ain gefangnen man setzst oben an den tisch ?" der liebste vater mein. es ist Hiltebrant der alte, 20. Ach mutter, liebe mutter, do hub sie auf und schenket was het er in seinem munde? das liess er inn becher sinken von gold ain fingerlein, der liebsten frawen sein. Kaspar von der Rön. (Ein Franke, bearbeitete in seinem Heldenbuche [11 Gedichte] den oftgothischen Sagenkreis 1472. Die Etrophe ist der sogenannte Hildebrandston, aus der Nibelungen Strophe entsprungen. Das Hildebrandslied, oder: Der Vater mit dem Sohne. Ich solt zu land ausreiten" sprach meister Hildebrand, ,das mir vor langen zeiten die weg warn vnbekannt: fan Pern in landen waren vil manchen lieben tag, das ich in dreissig iaren fraw Gut ich nie enpflag." „Wolstu zu land ausreiten" sprach hertzog Abelan, ein degen also schon: das ist dort auf des Perners mark werstu santtzwelft in harnisch starck, Sebastian Brandt. (Geb. 1458 u Straßburg, studirte in Basel die Rechte, lehrte daselbst, wurde nach Straßburg zurückberufen und vom Kaiser Mag zu seinem Rathe und dann zum Pfalzgrafen ernannt; er starb 1521. Unter seinen verschiedenen ristischen, historischen und poetischen] Werken ist am bekanntesten das Narrenschiff, worin über 100 verschiedene Arten von Narren ausgeührt werden. Das Buch wurde gleich im ersten Jahre seines Erscheinens [1494] viermal gedruckt. Geiler legte es einer Reihe von Predigten zu Grunde.) Aus dem Warrenschiff. Sidt ich den fürloss han gethon Do mit verfart das schyff zuo zyt. Die helfen jm das er dann mag |