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Paul Fleming.

(Beb. ant 12. Oct. 1609 zu Hartenstein im sächsischen Voigtlande, studirte Medicin, schloß sich 1634 einer Hol Steinischen Gesandtschaft nach Rußland, und im folgenden Jahre einer anderen nach ersten an, von welcher tr 1639 zurüdfehrte; er promovirte darauf in Leiden, starb aber schon 1640. Seine Gedichte tamen erst nach seinem Tode heraus und zeigen eine wahre und edle Dichternatur; fie sind durchgehends hrischer Art; aber fast die Hälfte gehört jener erzwungenen Gelegenheitspoesie an, für Hochzeiten, Begräbnisse 2c.)

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(Bor seiner Abreise nach Persien.) In allen meinen Thaten Lass' ich den Höchsten rathen, Der alles kann und hat; Er muß zu allen Dingen, Soll's anders wohl gelingen, Selbst geben Rath und That. Nichts ist es, spät und frühe, Um alle meine Mühe, Mein Sorgen ist umsunst; Er mag's mit meinen Sachen Nach seinem Willen machen, Ich stell's in seine Gunst Es kann mir nichts geschehen, Als was er hat versehen, Und was mir selig ift; Ich nehm' es, wie er's giebet, Was ihm an mir geliebet, Das hab' ich auch ertieft. 34 traue seiner Gnaden, Die mich vor allem Schaden, Vor allem Uebel schüßt. Leb' ich nach seinen Säßen, So wird mich nichts verleßen, Nichts fehlen, was mir nügt. Er wolle meiner Sünden In Gnaden mich entbinden, Durchstreichen meine Schuld. Er wird auf mein Verbrechen Nicht ftracks das Urtheil sprechen, Und haben noch Geduld. Bone's Lesebuch II. Th. 3. Aufl.

Ich zieh' in ferne Lande,
Zu nüßen meinem Stande,
An den er mich bestellt.
Sein Segen wird mich lassen,
Was gut und recht ist, fassen,
Zu dienen seiner Welt.

Bin ich in wilder Wüsten,
So bin ich doch bei Christen,
Und Christus ist bei mir;
Der Helfer in Gefahren,
Der kann mich doch bewahren,
Wie dorten so auch hier.

Er wird zu diesen Reisen
Gewünschten Fortgang weisen,
Wohl helfen hin und her;
Gesundheit, Heil und Leben,
Zeit, Wind und Wetter geben,
Und alles nach Begehr.

Sein Engel, der getreue,
Macht meine Feinde scheue,
Tritt zwischen mich und sie.
Durch seinen Zug, den frommen,
Sind wir so weit nun kommen,
Und wissen fast nicht, wie.

Leg' ich mich späte nieder,
Erwach' ich frühe wieder,
Lieg' oder zieh' ich fort:
In Schwachheit und in Banden,
Und was mir stößt zu Handen,
So tröstet mich sein Wort.

Hat er es denn beschlossen,
So will ich unverdrossen
An mein Verhängniß gehn;
Kein Unfall unter allen
Wird mir zu harte fallen,
Ich will ihn überstehn.

Ihm hab' ich mich ergeben,
Zu fterben und zu leben.
Sobald er mir gebeut:
Es sei heut oder morgen,
Dafür laff' ich ihn sorgen,
Er weiß die rechte Zeit.

Gefällt es seiner Güte,
Und sagt mir mein Gemüthe
Nicht was Vergeblich's zu:
So werd' ich Gott noch preifen
Mit manchen schönen Weisen
Dabeim in meiner Ruh'!

Indeß wird er den Meinen
Mit Segen auch erscheinen,
Jhr Schuß, wie meiner, sein;
Wird beiderseits gewähren,
Was unsre Wünsch' und Zähren
Ihn bitten überein.

10

So sei nun, Seele, deine,
Und traue dem alleine,
Der dich geschaffen hat!
Es gehe, wie es gehe,
Dein Vater aus der Höhe
Weiß allen Sachen Rath.

Erwählung der Tugend.
Tugend ist mein Leben.
Der hab' ich ergeben
Den ganzen mich.
Tugend will ich ehren,
Tugend wird mich lehren,
Was sie selbst kann mehren:
Sie wächst durch sich.

Nicht des Weges Länge,
Nicht des Pfades Enge
Schreckt mich davon.
Laß die Dornen stechen,
Füß' und Kleider_brechen,
Sie wird alles rächen
Durch ihren Lohn.

An Sich.

Weil die andern karten,
Lust und Schlafes warten,
So sâum' ich nicht.
Zezt ist Zeit zu cilen,
Dem wird alles feilen,
Der sich wird verweilen
Und jezt verbricht.

Alles andre, alles,
Hat die Art des Balles,
Der steigt und fällt.
Schäße haben Flügel,
Chre läßt den Zügel,
Luft kommt aus dem Bügel:
Die Tugend hält.

Hab' ich Gott und Tugend,
So hat meine Jugend,
Was sie macht werth.
Diese schönen beide
Wehren allem Leide,
Lieben alle Freude,
So man begehrt.

Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich' keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
Vergnüge dich an dir, und acht' es für kein Leid,
Hat fich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren!
Nimm dein Verhängniß an. Laß alles unbereut.
Thu, was gethan muß sein, und eh' man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glüce
3ft sich ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
Dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn!
Und eh' du fürder gehst, so geh in dich zurücke;
Wer sein selbst Meister ist, und sich beherrschen kann,
Dem ist die weite Welt und alles unterihan.

Grabschrift.

(Drei Tage vor seinem Tode voa ihm selbst gemacht.)

Ich war an Kunst und Gut und Stande groß und reich,
Des Glückes lieber Sohn, von Eltern guter Ehren,
Frei, meine, konnte mich aus meinen Mitteln nähren;
Mein Schall flog überweit; kein Landsmann sang mir gleich;
Von Reisen hoch gepreis't, vor keiner Mühe bleich,

Jung, wachsam, unbesorgt. Man wird mich nennen hören,
Bis daß die leßte Glut dies alles wird zerstören!
Dies, deutsche Klarien, dies Ganze dank' ich euch!

Verzeiht mir, bin ich's werth, Gott, Vater, Liebste, Freunde!
Ich sag' euch gute Nacht, und trete willig ab:
Sonst alles ist gethan, bis an das schwarze Grab.
Was frei dem Tode steht, das thu' er seinem Feinde!
Was bin ich viel besorgt, den Athem aufzugeben?
An mir ist minder nichts, das lebet, als mein Leben.

Simon Dach. (1605-1659.) Sriedrich von Logan. (1604-1655.)

Simon Dach.

147

(Web. 1605 zu Memel, studirte Philosoph ́e und Theologie, wurde Lehrer an der Tomichule zu Königsberg, und 1640 Prefeffor der Dichtkunst an der Universität daselbst: starb 1659. Er bildet mit Robertin, Albert und einigen anderen den damaligen Königsberger Dichterfrei8.)

Vorjahrsliedchen.

Die Luft hat mich gezwungen,

Zu fahren in den Walo,

Bo durch der Vögel Zungen
Die ganze Luft erschallt.

Fahrt fort, ihr Freudenkinder, Ihr Büschebürgerei

Und Freiheitsvolk nicht minder,
Singt eure Metodei!

3hr lebt ohn' alle Sorgen
Und lobt die Güt' und Macht
Des Schöpfers von dem Morgen
Bis in die späte Nacht.

3hr firebet nicht nach Schäßen Durch Abgunst, Müh' und Streit Der Wald ist eu'r Ergeßen, Die Federn euer Kleid.

Ach, wollte Gott, wir lebten
In Unschuld gleich wie ihr,
Nicht ohn' Aufhören schwebten
In forglicher Begier !

Wer ist, der also trauet
Auf Gott, das höchste Gut,
Der diese Welt gebauet
Und allen wutes thut?

Wir find nicht zu erfüllen
Mit Reichthum und Gewinn,
Und gehn um Gottes willen
Oft zu der Köllen hin.

O, daß wir Gott anhingen, Der uns versorgen kann, Und recht zu leben fingen Von euch, ihr Vögel, an!

Lohn der Frommen.

O, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen, Die ihr durch den Tod zu Gott gekommen! Ihr seid entgangen

Aller Noth, die uns noch hält gefangen.
Man muß doch hier wie im Kerker leben,
Da nur Eorge, Furcht und Schrecken schwe-
Was wir hier kennen,
[ben;
Ist nur Müh' und Herzenleid zu nennen.
Zhr dagegen ruht in eurer Kammer,
Sicher und befreit von allem Jammer;
Kein Kreuz und Leiden

Zit euch hinderlich in euren Freuden.

Christus wischet ab euch alle Thränen; Habt das schon, wonach wir uns erst fehnen; Euch wird gesungen,

Was durch keines Ohr allhie gedrungen.

Ach, wer wollte denn nicht gerne sterben, Und den Himmel für die Welt ererben? Wer wollt' hier bleiben,

Eich den Zammer länger lassen treiben? Komm, o Chrifte, komm uns auêzuspannen! Lös' uns auf, und führ' uns bald von Bei dir, o Sonne, [cannen!

A der frommen Seelen Freud' und Wonne.

Friedrich von Logan.

(Geb. 1604 in Schlesien, geft. 1655 zu Liegnitz als tanzleirath des Fürsten von Liegnitz und Brieg. Unter dem Damen Salomon von Golaw gab er Einngedichte heraus, anfangs 200, später 3553. Eein Name war bald vergessen; Lessing und Ramler zogen ihn wieder hervor und gaben das Beste heraus.)

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7. Der Schweden Auszug 1650. Die Schweden ziehen heim; daheime wann sie blieben,

Wär Deutschland auch daheim, und nicht, wie jeßt, vertrieben.

8. Französische Kleidung.

Diener tragen in gemein irer Herren Liwerey;

Soll's dann sein, daß Frankreich Herr, Deutschland aber Diener sey? Freies Deutschland, schäm dich doch dieser schnösen Knechterei.

9. Fremde Tracht.

Alamode-Kleiter, Alamode-Sinnen, Wie sich's wandelt außen, wandelt sich's auch innen.

10. An den Leser.

Leser, wie gefall' ich dir? Lefer, wie gefäuft en mi?

Andreas Gryphins.

(Geb. am 2. Oct. 1616 zu Großgloaau in Schlesien, studirte die Rechte, machte große Reisen durch England, Frankreich und Italien, wurde 1647 Landindicus zu Glogau und starb 1664 daselbst am Schlagfluffe bei einer Versammlung der Landstände. Er ist der erste Bertreter des gelehrten Dram a's, worin er sich nach den Griechen bildete und auch die Chöre festhielt, die er „Reyen" nännte. Den Stoff nahm er aus den verschie densten Nationen: Leo Armenius aus der byzantischen, Statharina von Georgien aus der persischen, Karl Stuart aus der englischen Geschichte. Auch) Lustspiele (Peter Squens]. Häufig allegorische Personen.)

Aus dem Trauerspiel,,Katharina von Georgien“.

Schluß des 4. Alts. Neihen oder Chor der Tugenden, des Todes und der Liebe in Wechselgesängen. Tod und Liebe.

Tod. In mein weißes Ehrenkleid

Ward Gott selbst verhüllt,
Als er eurer Seelen Leid
Durch sein Leid geftillt.

Liebe. Meine Purpur ift gefärbt
In des Höchsten Blut,

Tod.

Als er euch am Kreuz ererbt
Ein unendlich Gut.

Schließ ich euch die Augen zu,
So schließt ihr vielmehr
Dieses Streiten sonder Ruh,
Diesen Kampf ohn’Ehr.

Liebe. Wem für meiner Flaminen Macht
Erstarrt ug und Licht,

Sieht in heilig-höchster Pracht
Gottes Angesicht.

Tod. Die ihr in den Band:n schmacht,
Wendet euch zu mir;

Ich brech' auf der Kerker Nacht,
Oeffne Block und Thür.
Liebe. Wünscht ihr euch von Banden frei,
Kommt zu mir allein;

Tod.

Liebe sprengt die Kett' entzwei,
Bricht durch Stahl und Stein.
Haßt ihr dieses Thränenthal,
Bietet mir die Hand!

Ich führ' aus dem Foltersaal
In das Vaterland.

Liebe. Eilt ihr in das Reich der Luft,

Tod.

Ich eil' euch voran;

Mir ist dieser Weg bewußt,
Den man treten kann.

Was ist stärker, als der Tod?
Liebe. Liebe gilt noch mehr!

Tod. Der Tod endet Leid und Noth.
Liebe. Liebe krönt mit Ehr!

Tod. Der Tod hebet alles auf.
Liebe. Nur die Liebe nicht!
Tod.

Wenn sein Pfeil in vollem Lauf-
Liebe. Den die Lieve bricht!

Reine Lieb herrscht für und für

Tod. Die durch mich bewährt!
Liebe. Trägt der ew'gen Krone Zier –
Tod.
Die durch mich beschert!

Hab'ich nichtGott selbst bezwungen?
Liebe. Nachdem ich ihn band!
Tod.

Den ich an das Kreuz gedrungen –

Liebe. Ich bot dir die Hand!
Tod.

Rechtschaffne Liebe wird nur in
dem Tod erkennet.

Liebe. Wer liebt, wird durch den Tod von
Liebe nicht getrennet.
Der liebt ohn' alles Falsch, wer

Tod.

bis zum Tode liebt. Liebe. Wer liebend stirbet, wird nicht durch den Tod betrübt.

1

Die Tugenden.

Wer bis zum Tode liebt, wird ewig stehen,
Und kann im Tode nicht vergehea.

Es hilft nicht, daß man kämpf' und ringe,
Das Ende krönet alle Dinge.
Wer angefangen, muß vollbringen,
Wo er ein Siegelied will fingen.
Wer bis zum Brandpfahl Gott getreue,
Wer nicht für Zank und Schwert ist scheue,
Wer mit der Gruft verwechselt Stab und
Thron :
Derselb erlangt die herrlichst Ehrenkron.

Es ist alles eitel.

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
Wo jeßund Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit der Herden.,

Was jeßund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jest so pocht und troht, ist morgen Asch und Bein.
Nichts ist, das ewig sei, tein Erz, kein Marmorstein z
Jezt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Thaten Ruhm muß wie ein Traum vergehn :
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wieder find't?
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!

Paul Gerhardt.

(Geb. um 1606 zu Gräfenhainichen in Sachsen; fungirte an der Nicolaikirche zu Berlin, mußte aber wegen der religiofen Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Reformirten seine Stelle niederlegen, und starb als Archidiaconus zu Lübben 1676. Er ist der Hauptvertreter der protestantischen geistlichen Boefie jener Zeit. Die Sage, dag er das nachstehende Lied auf trostloser Flucht für seine Gattin gedichtet und desselben Tages burch eine Gesandtschaft vom Kurfürsten von Merseburg Die Zusicherung eines Jahrgehaltes empfangen, hat sich ale falsch erwiesen; das Lied war schon vor seiner Äbdankung gedruckt.)

Defichl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen. (Ps. 37.)

1. Befiehl du deine Wege

Und was dein Herze kränkt
Der allertreußten Pflege
Des, der den Himmel lenkt;
Der Wolken, Luft und Winden
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.

2. Dem Herren mußt du trauen,
Wenn dir's soll wohl ergehen;
Auf sein Werk mußt du schauen,
Wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
Und mit selbstreigner Pein
Last Gott ihm gar nichts nehmen:
Es muß erbeten sein.

3. Dein' ew'ge Treu' und Gnade,
O Vater, weiß und sieht,
Was gut sei oder schade
Dem sterblichen Geblüt;
Und was du dann erlesen,
Das treibst du, starker Held,
Und bringt zum Stand und Wesen,
= Las deinem Nath gefällt.

4. Weg' hast du allerwegen,
An Mitteln fehlt's dir nicht;
Dein Thun ist lauter Segen,
Dein Gang ist lauter Licht;
Dein Werk kann niemand hindern,
Dein' Arbeit darf nicht ruhn,
Wenn du, was deinen Kindern
Ersprießlich ist, willft thun.

5 Und ob gleich alle Teufel
Hier wollten widerstehn,
So wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurücke gehn:
Was er ihm vorgenommen,
Und was er haben will,
Das muß doch endlich kommen
Zu seinem Zweck und Ziel.

6. Hoff, o du arme Seele,
Hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich ans der Höhle,
Da dich der Kummer jagt,
Mit großen Gnaden rücken;
Erwarte nur der Zeit:
So wirst du schon erblicken
Die Sonn der schönsten Freud.

7. Auf, auf! gib deinem Schmerze Und Sorgen gute Nacht; Laß fahren, was dein Herze Betrübt und traurig macht! Bist du doch nicht Regente, Der alles führen soll: Gott fist im Regimente Und führet alles wohl.

8. Ihn, ihn laß thun und walten! Er ist ein weiser Fürst,

Und wird sich so verhalten,
Daß du dich wundern wirst:
Wann er, wie ihm gebühret,
Mit wunderbarem Nath
Die Sach' hinaus geführet,
Die dich bekümmert hat.

9. Er wird zwar eine Weile
Mit seinem Trost verziehn,
Uno thun an seinem Theile,
Als hätt' in seinem Sinn
Er deiner sich begeben,
Und sollst du für und für
In Angst und Nöthen schweben,
So frag' er nichts nach dir.

10. Wird's aber sich befinden,
Daß du ihm treu verbleibst,
So wird er dich entbinden,
Da du's am wen'gsten gläubst;
Er wird dein Herze lösen
Von der so schweren Last,
Die du zu keinem Bösen
Bisher getragen hast.

11. Wohl dir, du Kind der Treue! Du hast und trägst davon

Mit Ruhm und Dankgeschreie
Den Sieg und Ehrenkron;
Gott gibt dir selbst die Palmen
In deine rechte Hand,
Und du fingst Freudenpsalmen
Dem, der dein Leid gewandt.

12. Mach End', o Herr, mach Ende
An aller unsrer Noth!
Stärk' unsre Füß' und Hände,
Und laß bis in den Tod
Uns allzeit deiner Pflege
Und Treu' empfohlen sein:
So gehen unsre Wege
Gewiß zum Himmel ein.

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