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Und auch das hat sein Gutes für den mündlichen Unterricht; es soll ja gerade in den oberen Klaffen auch die ästhetische Kritik geübt werden. Andererseits konnte nun wieder die literarhistorische Rücksicht nicht so scharf gehalten werden, daß von den einzelnen Dichtern auch gerade die am meisten charakteristische Seite vorgekehrt oder die Verschiedenartigkeit ihrer Gerichte herausgestellt würde; im Gegentheil soll hier ja alles in so fern eine beherrschende Gleichmäßigkeit tragen, als jeder sittliche und religiöse Anstoß fern gehalten wird. Was hätte von Bürger, was erft von Wieland aufgenommen werden müssen, um ein Bild ihrer Poefie vorzuführen! Kurz, welche Schmach ruht in dieser Hinsicht auf der neueren Deutschen Literatur !_wie erbärmlich ist allein cer Wuft von so genannten Liebesgedichten! man sollte sie mit einem anderen Namen benennen, und die Poeten sollten es fübien, daß ein Vater fie aus dem Hause werfen müßte, wenn sie mit solchen Augen und Begierden, oder mit folcher zimperlichen Weichlichkeit sich seiner Familie näherten. Um sö verderblicher ift dieses Gegirre, da es sich meistens mit Veiklängen ter edelsten Gefühle verpaart oder mit dem Zauber einer tieffühlenden Melancholic einschmeichelt, kurz, ein unklares Mittelding bildet zwischen der zarten Minne des Mittelalters und der Leidenschaft des Alterthums. Da waren die alten Heiden doch offen und kräftig, und sprachen aus, was sie meinten, und da weiß der Cbrift alsbald, ob ihm dergleichen auch an- und zusteht. Der Grund dieser wirerwärtigen Armseligkeit, woran rie neuere Literatur leidet, liegt gewiß vielfach an der Unwahrheit des Ursprungs solcher Gedichte; es stehen keine wirklichen Personen gegenüber, die geliebt und geachtet werden; es ist nur die Ablagerung von allgemeinem Sehnen und Begehren, eter manchmal auch nur eine Morenpoefic, wie die ganze idyllische Schäferei. Und doch ist es gerade dieser Massentheil der Literatur, wodurch für Haus und Zugend die Gesammtwerke von Dichtern meist hinter Schloß und Riegel gehören.

3) Der praktisch e. In dieser Hinsicht erscheint das Buch nicht bloß als Lesebuch, sondern zugleich als Handbuch, und will als solches eine ausreichende Unterlage geben für den gesammten Teutschen Unterricht in den oberen Klassen. Es umfäßt aber dieser Unterricht seiner wesentlichen Aufgabe nach: 1. Lectüre und Erklärung von Deutschen Schriftstellern; 2. Rhetorik; 3. Poetik; 4. Literaturgeschichte; 5. Leitung der schriftlichen Auffäße. Für die Lecture nun soll das Lesebuch die nöthige Grundlage geben; Privatlectüre aus der Schülerbibliothek muß zur Seite gehen, und auch für die Schule wire namentlich im Dramatischen noch anderweitige Beihülfe nöthig sein. Es ist aber gerade die praktische Seite, wodurch sich ein Schul-Lesebuch von einer anderweitigen, literarhistorischen oder ästhetischen oder sonst irgendwie charakterisirten Sammlung zu unterscheiden hat. In dieser Hinsicht heben wir zunächst drei Punkte hervor: 1. daß wir die größten der Dichter (einen Klopstock, Goethe, Schiller) zu den eigentlichen Trägern des ganzen poetischen Theiles gemacht haben; denn die Zugend soll sich bilden am Größten und än Einheitlichem; so wird's auch mit den Lateinischen und Griechischen Schriftstellern gehalten; 2. daß wir mehrere größere Gedichte in ihrer ganzen Entfaltung vorgeführt haben; so namentlich das Nibelungenlied, Klopstod's Meffias und Goethe's Iphigenie; die lettere hätten wir gerne ganz oder doch noch ausführlicher mitgetheilt, wenn nicht Verlagsrechie entgegen gewesen wären z 3. daß wir die Prosa, unter Berücksichtigung der verschiedenen Darstellungsformen, zugleich in eine innere Einheit gebracht und dabei einen Kreis von Ideen umschlossen haben, der nach allen Seiten hin für die höhere Geistesbildung Halt- und Anknüpfungs punkte bietet und zugleich den übrigen Disciplinen der Schule Formen und Stoffe gewährt. Natur und Kunst (Architektur, Sculptur, Malerei, Musik, bis zur schönen Gartenkunst herab), Sprache und Literatur, Geschichte, Staats- und Völkerleben, Philosophie und Religion sind darin vertreten, und eines, so hoffen wir, erhellet das andere. Denn Beziehungen im Einzelnen haben reichlich gewaltet; ein „Noch nicht nach Karl V. als Schluß der Geschichtsauffäße (S. 588) möge nicht als rein zufällig erscheinen, und nicht ungern sehen wir es, wenn durch den Blick auf S. 658 und S. 659 die Vorstellung von Garten-Musik erweckt wird und dann gelegentlich bei wirklicher Garten-Musik auch wieder diese beiden Auffäße in Erinnerung treten. Eine besondere Theorie für Erklärung der Lectüre ist nicht beigefügt worden; fie liegt zum Theil in den Abrissen der übrigen Lehrgegenstände mit eingeschlossen; außerdem aber ist ihre formelle Seite und ihr wahres Leben von der Persönlichkeit des Lehrers abhängig. Beispielsweise einige zusammenhangende Erklärungen beizugeben, dürfte in einem Schulbuche etwas vorgreifend erscheinen

und würde boch nimmer dasjenige leisten, was die persönliche Beweglichkeit dabei in Wahrheit zu leisten hat.

Für die übrigen Lehrgegenstände nun, welche zum Deutschen Unterrichte gehören, follen die beigefügten Abrisse, in Verbindung mit dem reichlichen Stoffe, der gerade zu diesem Zwecke in dem prosaischen Theile zusammengestellt worden, eine ausreihende Unterlage bieten. Jeden wird die Erfahrung lehren, daß es nicht thunlich ist, für diese einzelnen Gegenstände jedesmal ein besonderes Handbuch durchzunehmen, wenn nicht das Beste versäumt werden soll; und eben so gewiß ist es, daß auch bei besonderen Handbüchern doch am Ende nur weniges ist, was als wirkliche Sabschaft des Schülers beansprucht werden kann. Daß übrigens diese Abrisse keine Auszüge find, sondern die Grundzüge zu eben so vielen, kleineren oder auch größeren, so genannten Werken enthalten, ja, zum Theil mehr Schwierigkeit boten, als eine ausführliche, mit Beispielen ausgestattete Darstellung, vas ausdrücklich_hier anzumerken, dürfte wohl als eine Sache der literarischen Nothwendigkeit anzusehen sein.

Die verschiedenen praktischen Rücksichten und leitenden Grundsäge nun auch im Einzelnen darzulegen, bedarf es um so weniger, da die ganze Einrichtung, sowohl des Lesebuches, als der beigefügten Abrisse, fie in ihrer Anwendung selbst vorführt. Einige wenige Bemerkungen jedoch mögen sich noch an eine Aufzählung der einzelnen Theile knüpfen.

1. Die ältere Literatur der Deutschen und die Vorbildung der neueren. Diese Abtheilung reicht bis dahin, von wo die Sprache als neuhochdeutsche allgemeine Schriftsprache fich bis zur Stunde wesentlich gleich geblieben, also bis zum Beginne ver so genannten neueren classischen Periode. Sollte auch nicht auf volles Verständniß des Alt- und Mittel-Hochdeutschen gehalten werden, so ist es doch der höheren Deutschen Schulbildung entsprechend und muß für jedes Deutsche Gemüth willkommen sein, den Verlauf der Sprache und Literatur durch die Jahrhunderte hin vor Augen zu sehen. Es ist aber auch nicht schwer, ein ausreichendes Verständniß, namentlich des Mittel-Hochdeutschen in der Schule sehr bald zu erreichen. Nur muß dasselbe nicht mit weitläufiger Grammatik, sondern sofort mit Lectüre beginnen; und da bietet sich denn Gelegenheit, die abweichenden Eigenthümlichkeiten, besonders in den Vocalen und Umlauten, in den Endungen, in den Pronominen und Partikeln, so wie in den manchfaltigen Zusammenziehungen, ohne viele organische Regeln, für die Deutsche Zunge, die ja doch noch immer dieselbe ift, vertraut und zur Analogie geläufig zu machen. Der Lehrer überseßt ein Stück vor, und gibt die nöthigen sprachlichen Bemerkungen; der Schüler wiederholt es in der nächsten Stunde, und es wird nicht lange währen, fo find es nur noch einzelne Wörter oder Verbindungen, die einer Nachhülfe bedürfen. Und so viel Zeit und Mühewaltung verdient doch wohl die große, schagreiche Literatur aus der glänzendsten Zeit des Deutschen Vaterlandes.

II. Die Poesie der neueren Deutschen Literatur. Es ist dieses derjenige Theil, der mit Recht in den Lesebüchern am reichlichsten ausgestattet wird; denn die wahre Poesie vereinigt in Stoff, Gehalt und Form alle Elemente, welche die Gesammtbilbung des Geiftes ausmachen. Die leitenden Grundsäge bei der Auswahl find bereits ausgesprochen worden. Manche Namen von Dichtern mögen vermißt werden; aber noch sicherer ist es, daß manche, die heut zu Tage noch Klang haben, in späteren Zeiten fich in ähnlicher Weise wie die ruhmgekrönten Poeten des 17. Jahrhunderts werden abfertigen lassen müssen. Die beigefügten biographischen Notizen waren sowohl des Raumes als des Zweckes wegen der höchsten Kürze unterworfen; in den factischen Angaben konnte ich meistens nur auf vorfindlichen literarhistorischen Werken fußen, und kann weiter für das Einzelne nicht bürgen; zur Verwunderung aber habe ich gesehen, wie darin die namhafteften und anspruchsvollsten Werke noch von einander abweichen. Diese Bemerkung gilt zugleich für den Abriß der Literaturgeschichte. — Der Anbang von Uebersezungen aus den vorzüglichsten Dichtern anderer Nationen wird hoffentlich willkommen sein; er ist am allerwenigsten der bloßen Ueberseßung wegen beigegeben, sondern um der Sache selbst willen; jeder erfahrene Lehrer wird wien, wie anwendbar, ja, wie nöthig diese Beigabe ist, und jeder strevsame Schüler wird fühlen, wie lieb sie ihm ist.

III. Die Profa. Eine literarhistorische Anordnung, wie bei der Poesie, hat für die Prosa der neueren Zeit eben so wenig Bedeutung, als Zweckmäßigkeit. Vgl. 3. 785. Die aufgeführten Schriftsteller sollen daher durchaus nicht das Gebiet der Deutschen Prosaiker vertreten, wie das bei den aufgeführten Dichtern der Fall ist.

Eben so unzweckmäßig erschien es, eine scharfe rhetorische Eintheilung nach den verschiedenen Formen der Darstellung zu treffen; denn auch abgesehen von der dadurch herbeigeführten Beengung, es fließen dieselben in der neueren Zeit zu sehr in einander über; philosophirende Reflerion einerseits und oratorische Bewegung andererseits machen sich überall geltend, wo nicht gerade die nackte wissenschaftliche Sprache ihre Mittheilungen macht. Und so ist denn unter beibehaltener Rücksicht auf die verschiedenen Formen der Prosa, so wie nicht minder unter Berücksichtigung der namhaftesten Schriftsteller, vorzugsweise der stoffliche und formale Gehalt der Ideen zum Gesichtspunkte gewählt worden, und wir haben bereits oben angemerkt, wie das Ganze sich als eine Einheit darstellen, und nicht nur das Gebiet der Schulbildung, sondern auch das weitere Leben mit wirksamen Kreisen umschließen will. Unser Zweck würde verfehlt sein, wenn z. B. die Reihe der historischen Auffäße nicht zugleich denjenigen allgemeinen historischen Standpunkt begründete, den wir für den wahren halten. In Bezug auf Reinheit und Schönheit der Prosa lassen wir dagegen der ästhetischen Kritik ein offenes Feld: ein Friedrich v. Schlegel z. B., den wir oft eingereiht haben, gilt uns in dieser Hinsicht durchaus nicht als Muster; seine Prosa, wie seine Poesie, entbehrt der Durchsichtigkeit und Anmuth in hohem Grade; und was einen Herder an Wärme auszeichnet, das fehlt demselben in gleichem Maße an Reinheit und Licht; und der Auffah von Süvern (S. 642) könnte in Bezug auf Form großen Theils als Muster von geschulter Steifheit und gelehrter, grammatisch gesicherter Geschraubtheit der Sprache dienen.

IV. Die Haupt-Lehrgegenstände des Deutschen Unterrichts. Ueber die Gesammtbedeutung dieser Abschnitte ist oben die Rede gewesen. Im Einzelnen find es:

1) Die Rhetorik. Der Abriß fußt auf alten Lateinischen Rhetoriken. Solche feste Typen und Namen find wohl oft geschmäht worden, ähnlich wie die scharfen Distinctionen der Scholastiker. Aber dabei wird nicht bedacht, daß solche Formen nicht von vorne herein aus der Luft gegriffen werden können, sondern nur die Resultate und Spizen von gründlichem, klarem und umsichtigem Denken sind, und daher auch umgekehrt wieder die Ausgangspunkte und Grundlagen für ein ähnliches Denken bieten. Mag ein Cicero das schlagendste Beispiel sein, wie nahe sich Theorie und Praris liegen, wenn auch aus der Theorie niemals einer ein Praktiker wird. Aber ächt ist Theorie, wenn sie aus der Praxis kommt.

2) Die Poetik. Hier möge es uns gelungen sein, der Poesie ihren dreifachen Boden: den der sittlichen Heiligkeit, den der genialen Unergründlichkeit, den der technischen Besonnenheit, bewahrt und erhellt zu haben.

3) Die Literaturgeschichte. Literarhistorisches Wissen hat fast nur Anspruch aufs Gedächtniß, wenn es von Lectüre der Schriftsteller begleitet ist. Im Uebrigen glaubt man nur zu leicht, daß dasjenige, was man nach vorhergegangener Lectüre fich selbst zur Uebersicht schön geordnet hat, auch von Schülern ohne Lectüre behalten werden könne. Das Maß eines solchen Wissens muß möglichst beschränkt werden, wie die Erfahrung jeden lehrt. Dabei finden wir es aber ganz zweckmäßig, wenn neben diesem Abrisse auch noch ein besonderes Handbuch der Literaturgeschichte in den Händen der Schüler ist, damit sie nach Umständen sich eines Weiteren belehren und für die nächste Zukunft ein vertrautes Buch bewahren können.

4) Stilübungen und Auffäße. Wir hatten früher gedacht, daß es fast nöthig sein möchte, für die einzelnen Rubriken auch einige abgerundete Auffäße als Muster beizufügen. Allein solche selber zu machen und in ein eigentliches Schulbuch aufzunehmen, dürfte wohl einem unwillkommenen Scheine nicht zu entgehen vermögen. Zudem würde dafür ein bedenklicher Raum in Anspruch genommen werden; und endlich hat es sich auch im prosaischen Theile vielfach so gemacht, daß sich abgerundete Auffäße gestalteten. Hauptsache war es uns, den Stil an seine Quelle, ins Innere, zurückzuführen.

Was sonst noch über diese einzelnen Lehrgegenstände zu sagen wäre, ergibt sich am besten aus den Abrissen selbst; denn ihre Abfassung schließt zugleich die leitenden Grundsäge ein. Nöthig aber könnte es noch erscheinen, nun auch anzugeben, in welcher Weise der gesammte Stoff des Buches auf die oberen Klassen zu vertheilen wäre. Allein das im Einzelnen zu umgränzen, ist kaum eine Möglichkeit; es hängt schon, abgesehen von inneren Verhältnissen, zu sehr von der Zahl der Stunden, die dem Deutschen zugewiesen sind, und von der leidigen Klassen-Combination ab, die jedesmal

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eine Hemmung für die obere, und eine Halbheit für die untere Abtheilung mit sich führt. Wer sich mit dem Buche befreundet, wird auch schon eine den besonderen Umständen angemessene Vertheilung herausfinden. Eine Hauptsache aber muß es bleiben, daß der Schüler von vorne herein auf das Ganze sein Augenmerk zu richten und selbsthätig bald hier, bald dort sich zu belehren angehalten und angeleitet werde, damit namentlich die einzelnen Disciplinen niemals als getrennte Jahresabschlüsse gelten, sondern fortwährend lebendig und in Wachsthum bleiben. Denn eins greift ins andere, und alle zusammen bewegen sich um die gesammte formale Bildung des Geistes, nicht um ein bloßes Wissen und Erlernen. Denn das ist und muß sein das Wesen des Deutschen Unterrichts, daß er den ganzen Menschen, das Reich seiner eigentlichen Ideen, den Gehalt seines Innern, die Form seines Denkens, Empfindens und Anschauens in Bewegung und Bildsamkeit seße; sonst würde sein Name „Deutsch“ den Deutschen sich selber zum Fremdling machen.

Aus diesem einheitlichen, den ganzen Geist umschließenden Gefichtspunkte will auch das gegenwärtige Buch betrachtet und gebraucht werden. Mancherlei Geifter treten in demselben zusammen; aber Auswahl und Anordnung, in Verbindung mit demjenigen, was wir selber in einzelnen Bemerkungen oder in zusammenhangenden Darlegungen beifügten, haben hoffentlich das Getrennte vereinigt und dem Buche eine Seele gegeben. Und diese Seele möge Gott dienen!

Bedburg, im Juli 1853.

Zur zweiten Auflage.

H. B.

enige Monate nach dem Erscheinen der ersten Auflage mußte die gegenwärtige zweite in Druck genommen werden. Schon darum lag es fern, an erhebliche Aenberungen zu denken. Es wird aber auch in Zukunft auf wesentliche Veränderungen faum Bedacht genommen werden können, da Zusäße das Buch zu umfangreich, und Wechsel in den Lesestücken den Schulgebrauch verwirren würden. Daß im poetischen und besonders im prosaischen Theile ftatt der aufgenommenen Stücke auch manche andere hätten gewählt werden können, wird nicht bezweifelt; genug, wenn die gewählten den angedeuteten Gefichtspunkten entsprechen. Zu beachten bleibt übrigens, daß der erste Theil des Lesebuchs (der für die unteren und mittleren Klassen) bei diesem zweiten Theile vorausgeseßt wird, und daß dort manche bekannte Gedichte vorkommen, die vielleicht hier vermißt werden. Wo daher jener erste Theil gleichfalls in Gebrauch ist, dürfte ́es rathfam sein, wenn der Schüler bei den einzelnen Dichtern fich diejenigen Stücke namhaft machte, welche er von demselben Verfasser bereits im erften Theile hat kennen gelernt. Dadurch gewinnen die einzelnen Schriftsteller eine flarere Charakteristik und eine reichere Gewandung. Ein Claudius z. B. ist für seine dichterische Stellung in dem gegenwärtigen Theile nur dürftig ausgestattet, während r in dem ersten Theile sehr bedeutsam hervortritt.

Außer einigen neuen Leseftücken find es besonders die literarhistorischen Bemertungen, welchen durch Raumersparniß vielfältige Bereicherung und Schärfung zuge. wandt worden. Ueberdies haben die legten Abrisse manchfache Zusäße von Beispielen und Verdeutlichungen empfangen, und endlich ist das mittelhochdeutsche Wörterverjeichniß fast um das Doppelte vermehrt worden.

Die überraschend freundliche Aufnahme des Buches erlaube ich mir mit dem herzlichen Wunsche zu erwiedern, daß das zuvorkommende Vertrauen auch bei näherer Befreundung mit dem Buche bestehen bleiben und sich bis in die einzelnen durchfchlungenen Fäden gerechtfertigt finden möge.

Bedburg, am 6. December 1854.

Zur dritten Auflage.

H. B.

er Grund, warum keine Aenderungen vorgenommen worden, ist zur zweiten Auflage ausgesprochen. Der erübrigte Raum auf S. 733 ist zu einer vielleicht sehr nothwenbigen Anmerkung benugt worden; fräuben sich doch oft felbft Componisten gegen eine vom Dichter durchaus gewollte Betonung oder Rhythmik, wenn dieselbe von alltäglicher Schultheorie over hergebrachter Meinung abweicht. Redlinghausen, am 1. November 1856.

H. B.

Inhalt.

Die ältere Literatur und die Vorbildung der neueren in Poesie und Profa.

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