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mit seinen Besondernheiten, dabey vergißt, sondern in seiner Art so national ist, als es die Griechischen Dichter für ihr Volk

waren.

Dadurch glaub' ich), kann der Romanendichter classisch, und sein Werk des Lesens werth werden. Darauf habe ich vorzug, lich bestanden, weil der Romanendichter sich vorzüglich mit dem Menschen beschäf tigt; und so ist dieser Versuch entsprungen. Man sicht leicht, daß jene Kleinigkeiten und Nebenwerke nicht Plah darinn hatten.

Daß sich meine Begriffe sehr gut mit den Begriffen der Kunstrichter in andern Dichtungsarten vertragen: davon bin ich sehr gewiß überzeugt. Ich verlange aber nicht ganz neue und bis jcht ungefagte Din ge vorgetragen zu haben. Ich habe größ. tentheils schon längst bekannte, und ange nommene Grundsäge und Bemerkungen auf die Romane angewandt.

Ich schreibe auch nicht für die Meister der Kunst, und will nicht für sie geschrie

ben

ben haben. Dazu fühl ich mich zu schwach. Aber eben weil ich nicht für sie, sondern für junge, angehende Romanendichter schrei be: so habe ich an einigen Orten weiter aus. gehohlt, als es jenen vielleicht nöthig dún. ken wird. Aber ich bitte sic, zu bedenken, wie es mit unsern gewöhnlichen Romanen. fchreibern aussieht.

Noch einige Kleinigkeiten!

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Ich has

be sehr oft Beyspiele aus dem Epopee oder dem Drama angeführt, wo sie das bewie sen, was sie beweisen sollten, und sie nicht aus dem Roman genommen. Die Ur. fachen sind mancherlcy; cine davon ist auch diese, daß man, im Ganzen gerechnet, Epopee und Drama mehr kennt, als den Roman. Ich habe ferner der Auslän. der öfter gedacht, als meiner landsleute; aber ich hasse und verabscheue Kritiker, und Autorenkriege. Die aus den Ausländern und Alten gebrauchten Stellen, hab' ich fast immer mit ihren Ueberschungen zugleich angeführt. Auch diese Vorsicht wird wohl nicht ganz bey unserm Publiko unnůß seyn; - wenig.

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wenigstens bey den gewöhnlichen Romanschreibern.

Ich habe ferner oft Werke von großem Rufe getadelt. Darunter gehören vorzüg lich Richardsons Romane. Aber ich habe nicht die Absicht gehabt, sie herunter zu se hen. Wer mich zu entscheidend, oder zu richterlich sprechen zu hören glaubt: der sche dies nicht auf Rechnung von Stolz und Eigendünkel. Ich schäße Richardson; aber die Wahrheit höher, als ihn. Ich habe jedesmal, ohn' alle Nebenabsicht, aber nach inniger Ueberzeugung, und vorhergegangener Prüfung niedergeschrieben.

Uebrigens zerfällt mein Werk von selbst in zwey Theile. In dem erstern finden fich Betrachtungen über das Anziehende einiger Gegenstände; Im zweyten ist die Rede von der Kunst des Dichters, in Rück fiche auf die Anordnung und Ausbildung der Theile und das Ganze des Romans.

B.

I. Von

I.

Von

Sem Anziehenden

einiger

Gegenstände.

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