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anm. 98 steht, nachdem W. ¡m texte von canere gesprochen und gesagt hat, das deutsche hahn und huhn gehen auf die w. canere zurück, âuszert er in der anmerkung: 'oder ist vielmehr umgekehrt hahn das ältere, und hat canere zuerst nur den ruf dieses einen vogels bezeichnet? hahn, 11 и ritt und kalze sind nach altertümlicher anschauung die drei hüter des hauses, der hahn heiszt deshalb auch «Хектшр von àXéxeiV, und ebenso nun scheinen die namen der dreier, got. hana nebst hd. huon, lal. canis, griech. Kúujv KuvÓc, got. hund und lat. catus nebst catulus sich in der w. von cavere, ahd. huota zu vereinigen, derselben aus der zugleich das lat. adj. catus stammt.' aber can ist eine allgemeinere wurzel für 'tönen', griech. Kava\iic, KOvaßoc, KaváZw, skr. kañkani glocke, kanaka tönend, kâna, kânûka krähe, hahn, persisch kanak, kanh hahn. die deutung von аХектшр ist sinnig, aber sehr unsicher, und nicht die geringste Wahrscheinlichkeit haben die übrigen erklärungen. cavere ist entschieden ein spröszling der w. scav, wie sie in got. skavs vorliegt und sich in mehrfachen ableitungen in den classischen sprachen und im deutschen bemerkbar macht: der hund heiszt im sanskrit çvan, griech. KÚtuv, und das lateinische cants scheint für cvanis zu stehen, ganz sicher ist die etymologie nicht, d. h. definitiv läszt sich nicht bestimmen, ob die w. çu ist und çvan eig. 'der reiszende' bedeutet, oder ob çvi, Kúuj zu gründe Hegt, oder ob schlieszlich hahn und hund beide von w. canere ausgehen, catus und catulus macheu die deutung aus cu am annehmbarsten, sicher aber stehen sie so wenig als catus weise für cautus, cautulus. das letztere catus bedeutet eig. 'scharf und geht dann, wie skr. catas, in den begriff von 'geschickt' über.

So liesze sich noch über manches streiten und wolbegründete abweichende ansieht aufstellen, wie z. b. s. 39 über fremere, skr. bhram. ebenda wird der volksname der Chauci auf gouh zurückgeführt und als Spottname ausgelegt, wie denn W. diese sinnige namengebung gern annimt und einmal ausführlich zu begründen versucht hat. da der name auch Kctûxoi, Cauchi heiszt, so ist es sehr wahrscheinlich, dasz beide с hier für ch stehen, und Grimms deutung = háuhai 'die hohen' ist wol der Wahrheit näher, die alten völkernamen haben bald geographischen bald ethischen sinn, und dann am seltensten schlimmen, doch abgesehen von einigen ausstellungen, welche sich vermehren lieszen, ist die vorliegende abhandlung nicht nur eine sehr reiche: sie ordnet auch den reichtum unter groszen gesichtspuneten und klärt die anschauungen über den onomatopoetischen teil der spräche und dessen Ursprung aufs schönste und schärfste auf. als beilegen folgen eine lateinische frühlingsdichtung, ein lateinisches stück aus einer Baseler handschrift mit angäbe des geschreis verschiedener thiere und eine kritische bearbeitung des geistlichen vogelgesanges.

Zürich. Heinrich Schweizer-sidler.

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die obere ecke des Wat. – denn diese ist der beschädigte teil – wieder fast durchaus lesbar. Das gleiche gilt von der im Wen. und Vat, enthaltenen Europe des Moschos. v. 21. 23. 25. 27 z. b. fehlen dort im Wen. die anfangsworte tic uo rotáde – hdö uáAa – übc u’éAaße – äAAá uo –, gerade dieselben die im Wat. erbleicht sind. Aus dem Venetus werden wol die Baseler blätter abgeschrieben sein, deren inhalt Streuber veröffentlicht hat.

2. Ueber die zuerst von Montfaucon bibliotheca bibliothecarum s. 519, dann auch von anderen, wie von Ahrens in den scholien zu Theokritos s. XlV und LIV erwähnte “expositio Lampridii in Theocritum” dürfte ein genauerer aufschlusz nicht unwillkommen sein. sie steht in dem codex Ambros. nr. 102 fol. chart., in dem sich verschiedenes befindet, und enthält auf etwas mehr als 15 seiten was im mai 1533 ein zuhörer des Lampridius in fünf vorlesungen über Theokrit nachgeschrieben hat. Die erste vorlesung gibt eine einleitung in den dichter und beginnt also: "Fuisse duos Theocritos, ambo laude insignes, puto vos non ignorare. alter Chius et historicus fuit, alter Syracusanus et poeta. poetz in manibus est. hic igitur Th. natus est Praxagora patre, matre vero Philina. quoniam autem quisque iis favet, quae sua in patria comperta (? sunt, Th. animum adiecit ad carmen bucolicum, nam hoc est in Sicilia compertum. tunc autem inventum est hoc carmen, cum Syracusani laborarent morbo” –.. weiterhin folgen bemerkungen über das zeitalter Theokrits (floruit tempore Ptolemaei, qui nominatus est Philadelphus, über den genusz uud nutzen, den das studium desselben gewähre, über die pleias, den dialekt, die aufschrift des ersten liedes, die nach den einen Thyrsis, nach den andern Daphnis laute, und über die benennung EidüAAna; den schlusz bildet die exegese von elf versen, eingeleitet mit den worten: "est autem scribendi genus simplicissimum. comparat pastor cantum caprarii strepitui pinus spirante aliquo vento. utitur autem comparatione, quod tunc apertissime loquimur, cum comparatione utimur. inquit igitur: o caprarie, etiam pinusilla, illa, inquam, pinus, quam vides esse prope fontes, canit dulcem quendam susurrum.” Die zweite beginnt v. 12 Afc: 'mutuas caprarii et pastoris laudes audivistis. nunc sese mutuo invitant ad cantandum” –; die dritte v. 29 Tü Trepi: "ornatum et pulchritudinem poculi pergit declarare' –; die vierte v. 45 Tur6öv: 'erat poculum illud exornatum variis figuris. her descriptus est senex, qui omni nixu incumbebat in rete, nunc vero agit de puero, qui' –; die fünfte v. 64 äpxEre: "haec est illa cantilena, quae satis adhuc laudata non est, in qua continetur amor miseri Daphnidis, quam imitatus est Virgilius in suo Gallo' – das ganze endigt mit v. 92. von der folgenden vorlesung steht nur noch das datum. Für kritik und erklärung des Theokrit läszt sich aus dieser expositio nichts schöpfen. was Lampridius seinem auditorium mitteilte, ist nicht selten sehr elementarischer natur. z. b. v. 1 rñva: keiva. Doriensium

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DIE PSEUDOPHOKYLIDEIA UND THEOGNIS IM CODEX VENETUS MARCIANUS 522.

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200 MarpeüEuv (Wa und Bruncks codd.) 210 TrAokaunida Xairmc TéXvmv 215 TroAukMeicrocu 6aAáuotc 219.224 véuerv 228 écri ka9apuóc (Va und zwei codd. Bruncks).

Wo der Vat. 915 eine dittographie hat, gibt unser Marc. nur eine von beiden lesarten, meist die der vulgata; nur v. 55 hat er eine dritte frop, dagegen folgt er v. 65 und 66 (s. o.) der dem Va eigentümlichen lesart. anderseits hat der Venetus, wie schon oben zu v. 85, 127, 179, 210 angegeben, eine zweite lesart über- oder nebengeschrieben:

öpeAAoc yt EÖGüvel F ëm hv 78 övelop 88i6)Üvel 93 öTruuc ; éine lesart ist immer die des Wat., die andere die der vulgata oder neu (vgl. v. 85 aÖrfc se fast wie Schäfer besserte, und 93).

Sieht man von geringeren abweichungen des Ven. im accent, in der schreibweise, den endungen ab, die der abschreiber verschuldet hat*), oder von den stellen wo offenbare schreibfehler im Wat. berichtigt werden (13,69 ende, 83, 108, 122, 139, 151, 162, 175, 192 anf.), so stimmen beide hss. auch an allen nicht erwähnten stellen in reihenfolge der verse und lesarten überein, auszer in folgenden erheblicheren fällen: v. 32 fehlt (Wa hat ihn allein; wie die buchstaben a T ß über v. 30, 31, 32 anzeigen, vor 31, in übereinstimmender reihenfolge mit den Sibyllinischen orakeln, die diese verse entlehnt haben); v. 112 folgt auf 111 wie

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