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nun das apud ilbtm gesetzt sein? für Aie schwerlich, weil dies vielmehr mit apud hunc erklärt sein würde, sehr einleuchtend dagegen Tür illic oder in alter form Uli. nichts läszl wenigstens an glatte und angemessenheit diese, wie ich glaube, ursprüngliche form des Plautinischen verses vermissen:

nisi únum epityrum illi éstur insane bene, ob sich etwa ein rest dieses Uli in dem ul der Plautushandschriften verstecke, bleibe dahingestellt; nötig ist eine solche annähme, um die Einstellung des ut zu erklären, mit nichten, da gerade im Miles gloriosus die handschriflen hunderte der crassesten corruptelen darbieten, die vom standpunete des sonst üblichen noch viel unverständlicher sind. — Auffallend bleibt freilich, dasz schon in Varros citat jenes illi nicht mehr erscheint; indes fehlt es nicht an beispielen, welche zeigen, in wie hohe zeit manche texlesverderbnisse, namentlich auslassungen, zurückgehen: wofür ich mir eine lehrreiche Zusammenstellung für eine andere gelegenheil vorbehalte.

Die ausfüllung des vorangehenden verses wird jetzt nicht gar schwierig sein, natürlich werden unsere jüngsten Plautiner eine ausfüllung gar nicht nötig finden; denn sind sie auch noch nicht ganz zu der freiheit des slandpuncles gelangt, dasz der senar manchmal auch nur fünf füsze zu haben brauche, so werden sie sich doch äuszerst berechtigt halten zur freien wähl zwischen folgenden gleich anmutsvollen messungen: me sibi habetó: egó me máncupió dabo, oder me sibï habéto: egó m. m. d., oder me sibï habéto: ego m. m. d. für die verblendeten indes, die sich zu dieser höhe der erkenntnis noch nicht aufgeschwungen haben, sei zunächst erinnert, dasz vermöge der begrifflichen Vollständigkeit, die der Plautinischen Umgangssprache eigen ist, bei ego me maneupio dabo ein dativ ei vermiszt wird, weiter führt sodann die vergleichung einer sehr verwandten stelle desselben Stücks v. 565 If.: ego nunc si post hunc diem I muttivero, с Hum quod egomet certo sciam, | dato excruciandum me: egomet me dedam tibi, wie hier das nur im palimpsest erhaltene egomet me in den Palatini zu ego me geworden ist, so werden wir in dem uns hier beschäftigenden verse ein ganz analoges überspringen des auges von ähnlichem zu ähnlichem annehmen und als das Plautinische sehr getrost egome[t ei me~\ maneupio dabo vermuten dürfen, und eine spur davon wird sich wol noch in dem in 6 und D übergeschriebenen et erhalten haben, also das ganze:

nie sibi habeto, egomet ei me maneupio dabo:

nisi unum epityrum illi éstur insane bene. Damit hast du, I. fr., meine jetzige meinung über jene verse, sieh nun selbst zu, wie weit Haupt und ich übereinstimmen oder von einander abweichen, und lasz mich gelegentlich dein urteil hören.*)

Leipzig. Friedrich Ritschl.

*) [das ist sehr bald und kurz gegeben, wenn man nichts als ja zu sagen hat, and dieses wiederum wird einem zur wahren freude, wenn man das eigne bereits so gut wie feststehende urteil durch eine neue beweisführung bestätigt sieht, ich wenigstens bekenne gern Haupts behandlang dieser stelle in nr. LXVI seiner analecta gleich beim ersten lesen so plausibel gefanden zu haben, dasz ich gewissermaszen nur zur bekräftigung der eignen Überzeugung mir das urteil meines theuren freundes Ritschi erbat, der obige brief, dessen Veröffentlichung er mir freigestellt, enthält die antwort, in der form anders, im inhalt genau so wie ich sie erwartet hatte: denn das von Ritschi unabhängig von Haupt gefundene résultat stimmt mit der von diesem veröffentlichten emendation во vollkommen Uberein — wenn der eine egomet те ei, der andere egomet ei те stellt, so ist das doch in Wahrheit eine sehr indifferente differenz — dasz die herstellung der beiden verse nun als für alle Zukunft gesichert gelten kann, nur eine Schwierigkeit hat mich etwas länger beschäftigt, und da weder Haupt noch Ritschi über dieselbe ein wort verlieren, so sei es mir gestattet dabei noch einen augenlilick zu verweilen, das unum nemlich im letzten verse hatte ich, wie ich mir bisher den vers zurechtgelegt: nisi | unum apud illum epityrum estur insane bene, durch die Verbindung mit apud illum erklärt: 'nur freilich bei ihm allein speist man gar zu unsinnig guten olivensalat (und deswegen möchte ich die bereitwilligkeit mich dem ersten besten zu eigen zu verschreiben gleich wieder zurücknehmen)' — denn wenn es auch dem parasiten mit jenem peiuriorem hoc hominem siquis viileril . . egomet ei me maneupio dabo natürlich nicht ernst ist, so thut er doch so —; jetzt wird diese auffassung allerdings in folge der ersetzung des apud illum durch Uli unmöglich, aber daraus folgt noch nicht dasz nun unum etwa zu beseitigen wäre; bei genauerer erwägung wird man vielmehr finden dasz es auch in der jetzigen fassung des verses einen passenden sinn gibt: es liegt nemlich eine kürze des ausdrucke vor, die etwa so zu ergänzen sein dürfte: 'nur freilich der einzige grand dieses anerbieten zurückzunehmen und es überhaupt noch länger bei ihm auszuhalten ist der umstand dasz man dort gar zu unsinnig guteu olivensalat speist.' es ist das eine braehylogie, für die man genau entsprechende beispiele weder finden wird noch beizubringen verpflichtet ist, da dergleichen ganz individuell zu sein pflegt. A. F.]

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49.

(ÜBER DEN WERTH DES NUMMUS BEI PLAUTUS.

Die stücke des Plautus und Terentius gehören zu den fabulae palliatae: die dichter arbeiteten nicht nur im stil und in] geist ihrer griechischen Vorbilder, sie behielten auch die örtlichkeiten und die sitienSchilderungen der einzelnen originalstücke bei; und da nun einmal auch das geld zur landesart zählt, so müssen wir von vorn herein in den namen der geldsorten hezeichnungen griechischer geldverhältnisse vermuten, wir müssen dieses um so mehr, da sich nirgends, so viel ich weisz, weder bei Plautus noch bei Terentius das eigentlich römische uationalgeld, der as und denarius, erwähnt findet, der name nummus wird aber bei ihnen von zwei wesentlich verschiedenen münzen, von einer gold- und einer silbermünze, gehraucht; diese werden auch ausdrücklich als nummi aurei(asin. 153. Bacch. 230. 590. 882. rud. 1313. Poen. III 4, 4. 22) und nummi argenti (aul. I 2, 30. most. 1080. Pseud. 97) einander entgegengesetzt; daneben wird nur scherzweise zweimal (Cas. II 3, 40. most. 892) von einem nummus plumbeus gesprochen; von einem nummus aereus ist nirgends die rede, ganz gewöhnlich aber kommt der ausdruck nummus ohne jeden zusatz bei den komikern vor, und dann ist darunter das geläufige geldstück, der silbernummus, verstanden, sollte nemlich das goldstück gemeint sein, so bedurfte das wort eines näher bezeichnenden Zusatzes, oder es uniste wenigstens durch den Zusammenhang der stelle, durch die vorausgehende oder nachfolgende erwähnung von aurum, jede Zweideutigkeit ausgeschlossen sein, wie z. b. Bacch. 706. zur nähern bezeichnung wählte aber der dichter nicht blosz das adjeetivum aureus, sondern noch gewöhnlicher den beisatz Philippeus aureus (asin. 153. Poen. Ill 4, 22) oder Philippeus schlechthin (Irin. 152. 955). von den goldmünzen nemlich, welche zur zeit der neuern komödie cursierten — und jene zeit möchte ich hier lieber ins auge fassen als die abfassungszeit der einzelnen Plautinischen stücke — waren die meisten von Philippos II, könig von Makedonien, und seinen nachfolgern geschlagen, weshalb damals nummus Philippeus etwas ähnliches besagen wollte wie heutzutage Friedrichsd'or und Napoleonsd'or. Plautus spricht daher nicht blosz von Philippischen münzen, sondern auch von aurum Philippeum (Cure. 440. glor. 1064), und bemerkt geradezu Poen. III 4, 4, dasz Philippei der name für nummi aurei gewesen sei. freilich kennt derselbe rud. 1313 IT. neben dem Philippischen gold auch noch andere, goldmünzen; aber gerade die weise in der Labrax die hundert minen Philippischen goldes gesondert verpackt hat, zeigt deutlich, wie der Philippsd'or die gesuchteste und gangbarste goldmünze war. wenn daher Slratophanes truc. V 60 zu seiner theuren geliebten sagt: ém tibi talenlum argenti: Philippeum aes est, tene tibi: so weist eben jenes Philippeum aes darauf hin, dasz das talent trotz des beisalzes argenti nicht in silber- sondern in goldstücken bestanden habe, denn der prahlhans Slratophanes verschmäht ohnehin das gemeine silber und wirft

Jahrbücher fur eilst, philol. 1868 lift. 5, 23

nur mit gold um sich, und ein talent in silber war nicht so leicht, dasz man den heulel so einfach aus der lasche ziehen und einem andern hinreichen konnte, in dem Persa wenigstens lliszt sich Sagarislio seine sechzig minen Silbers förmlich aufladen, und der alte Simo im Pseudolus (1323) krächzt schon unter der last von zwanzig minen, es ist also an der stelle des Truculentus argenli hlosz hinzugesetzt um auszudrücken, dasz der beutet geld, den Stratophanes seiner geliebten spendiert, kein talent an gewicht sondern nur ein talent an geldwert!) war.

Auszer dem goldnummus kommt aber bei Plautus auch noch ein silbernummus vor, der, wie bereits bemerkt, auch nummus schlechthin genannt wird, und es fragt sich, was für ein silberstück man darunter zu verstehen habe: denn bei dem nummus aureus warfen wir diese frage gar nicht auf, weil es in jener zeit fast nur ein goldsluck gab, nemlich das von den königen Makedoniens und den diadochen geprägte, welches ein gewicht von zwei attischen drachnien und einen werth von beiläufig sechs thalern hatte, aber der silberstücke gab es, auch wenn wir топ den römischen ganz absehen, verschiedene, und von vorn herein konnte unter nummus argenti ebenso gut ein óbolos wie ein ein-, zweiund vierdrachmenstück verstanden sein, da alle diese münzsorlen bei den Griechen cursierten. es ist vor allem die meinung abzuweisen, als ob bei den komikern der nummus ein silbersluck im allgemeinen bezeichne und demnach bald als eine drachme bald als ein tetradrachmon erklärt werden dürfe, es gibt allerdings stellen, wie Pseud. 1318 hinc numquam eris nummo ditior, capt. 331 eum si reddis mihi, praeterea unum nummum ne duis, Epid. III 1, 9 is minimum nullum habet und andere, wo das wort in sprichwörtlichen redensarten gebraucht ist, wo man also an ein bestimmtes geldstück gar nicht zu denken braucht, doch schon Pseud. 97 f.

quoi née paratus nummus argenti siel,

neque libellai spes est usquam gentium ist die Vorstellung eines bestimmten geldwerthes kaum abzuweisen, da der dichter in absteigender gradation von dem nummus zur libella übergeht, und nun vollends weiter unten v. 808 f.

Uli drachumis sunt miseri, me nemo potest

minóris quisquam nummo ut Surgam subigere reicht man doch gewis mit der vagen Vorstellung einer beliebigen silbermünze nicht aus: hier, wo der nummus der drachuma gegenübergestellt wird, musle nicht blosz Plautus, sondern auch seine Zeitgenossen sich eine ganz bestimmte silbermünze vorstellen, und das gleiche gilt von den meisten stellen der alten komiker. können wir also aus einer stelle den werth des nummus ermitteln, so gilt dieser für alle stellen wenigstens desselben Schriftstellers und desselben Stückes, denn um dieses gleich vorauszuschicken, in Terentius zeit hatte nummus bereits eine andere bedeutung als in der des Plautus. Terenz nemlich hat unzweifelhaft nummus mit drachuma gleichgestellt; das erhellt aus dem hauton tiinorumenos III 3, wo das mille drachumarum argenti (v. 40) später als mille nummum (v. 45) wiederkehrt; Plautus aber hat, wie wir vorhin sahen, noch in einem seiner spätesten stücke, im Pseudolus, ganz bestimmt den nummus als ein gröszeres geldstück der drachuma entgegengesetzt; welchen werth er demselben beilegte, das ersieht man, wie längst erkannt worden ist, aus truc. II 7, 11. dort gesteht Cyamus, der saubere diener des saubern herrn, dasz er von der mine, welche sein herr ihm gegeben um präsente für Phronesium einzukaufen, die pars Herculanea mit fünf nummi für sich auf die seite geschafft habe. nun betrug aber der Herculeszehnten, wofür belegstellen beizubringen bei der bekanntheit der sache unnütz ist, ein zehntel des ganzen, und da die mine hundert drachmen hat, so musz jeder jener fünf nummi ein didrachmon gewesen sein. Plautus stellte sich also unter nummus ein zweidrachmenstück und zwar speciell ein solches der äginäischen währung vor. das letztere ersehen wir aus dem schlusz des Rudens: Labrax, der schuft von einem leno, hatte dem Gripus ein talent versprochen, wenn er ihm den verlorenen koffer zurückschaffe. der leno bekommt seinen koffer und soll nun sein versprechen einlösen, aber betrügerisch, wie immer, sucht er auch hier sich aus der schlinge zu ziehen. da entscheidet Dämones, der herr des Gripus, die sache so, dasz er das talent in zwei teile teilt, die eine hälfte sich zuspricht um dagegen den Gripus frei zu geben, die andere aber dem Labrax läszt zur entschädigung für die tausend nummi, welche derselbe für den kauf der Ampelisca ausgegeben hatte. also tausend nummi oder didrachmen sind hier augenscheinlich einem halben talente gleich gerechnet; nun gehen aber bekanntlich nicht 4000 sondern 6000 drachmen auf ein attisches talent. die schwierigkeit löst sich, sobald man den curs heranzieht, in dem nach Aristoteles bei Pollux 4, 174 und 9, 87 das äginäische geld zu dem attischen stand: dort heiszt es nemlich einmal, dasz der korinthische stater, d. i. eben ein silberstück von zwei drachmen, bei den Siculern dekáMurpoc genannt worden sei, und dann weiter, dasz eine Airpa oder ein voüpuuoc einen äginäischen obolos oder anderthalb attische drachmen gegolten habe; vgl. Hultsch metrologie s. 135 und Mommsen gesch. d. röm. münzwesens s. 78. nach einer freilich nur oberflächlichen schätzung waren also zwei äginäische drachmen gleich drei attischen, und es konnte somit unser dichter tausend didrachmen, welche eben fast nur in der äginäischen währung vorzukommen pflegten, als die hälfte eines talentes bezeichnen.

Plautus also setzte bei seinen landsleuten voraus, dasz sie sich in griechischen verhältnissen unter nummus einen crathp didpaxuoc vorstellten; deshalb bleibt aber doch die möglichkeit offen, dasz der komiker, dem es ja auf ein paar groschen mehr oder minder nicht ankam, manchmal das dpaxuñ und terpádpaxuov seines originals mit nummus übertrug. wenn so der durchgebläute koch in der Aulularia Ill 2,34 klagt, dasz der nummus, um den er gedungen worden sei, ihm nun darauf gehe, um den arzt für die heilung seiner beulen zu bezahlen, so stand wol im griechischen original dpaxuñ und nicht düo dpaxuai, da nach Pseud. 848 ein nummus ein ganz ungewöhnlich hoher lohn für einen koch war und in der regel für denselben nur eine drachme bezahlt wurde: s. Pseud. 808. merc. 777. das gleiche gilt von einer stelle in

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